Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)
Nr. 326 Neuweier (Stadt Baden-Baden), Unteres Schloß 1564
Beschreibung
Tafelbild mit dem Porträt eines Unbekannten. In der Bibliothek an der Wand. Öl auf Leinwand. Brustbild eines bärtigen Mannes im Alter von etwa 30 bis 40 Jahren. Er trägt eine schwarze Jacke, eine schwarze Mütze und eine weiße Halskrause. Rechts neben der Kopfbedeckung die offenbar nur unvollständig wiederhergestellte Altersangabe in schwarzen Buchstaben. Restauriert. Auf der Rückseite der Leinwand die in Blau aufgemalte Zahl 25.
Maße: H. 41,5, B. 34,5, Bu. 1 cm.
Schriftart(en): Kapitalis.
· AETATIS · SVE · [. .]a) / · A(NN)Ob) · 1564
Übersetzung:
Seines Alters (…) im Jahre 1564.
Textkritischer Apparat
- Verlust der Altersangabe erschlossen. Auf dem Bild keinerlei Schriftreste erkennbar.
- Ohne Kürzungszeichen.
Anmerkungen
- Vgl. zur Besitzgeschichte des Unteren Schlosses Neuweier Daferner, Das untere Schloß Neuweier (1989) 288–291; Reinfried, Das untere Schloß zu Neuweier 8f. S. a. nrr. 264, 267, 274.
- Vgl. SchlA Neuweier o. Sig., Inventar (1598), abgedr. in Reinfried, Das untere Schloß zu Neuweier 18–21.
- Vgl. Daferner, Das untere Schloß Neuweier (1989) 289; Reinfried, Das untere Schloß zu Neuweier 4f. Anm. 3; s. a. Nrr. 452, 467, 512.
Nachweise
- Reinfried, Das untere Schloß zu Neuweier 4 Anm. 3 (Identität unsicher).
Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 326 (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0032601.
Kommentar
Die freien Enden der Buchstabenbestandteile sind in der Regel keilförmig verbreitert. Der untere Balken des E ist am Ende nach oben umgebogen. Am O und S sind deutliche Bogenverstärkungen wahrnehmbar. Weiße, unvollständige Umrandungen mancher Buchstaben sollen eine plastische Ausführung der Inschrift und daraus resultierende Lichteffekte vortäuschen. Als Worttrenner dienen Dreiecke auf halber Zeilenhöhe.
Im Jahre 1564 war das Untere Schloß Neuweier im Besitz Philipp V. Kämmerers von Worms gen. von Dalberg.1 Da das unter seinem Sohn Eberhard II. angefertigte Inventar von 1598 dieses Gemälde nicht aufführt,2 dürfte es erst später hierher gekommen sein. Nach dem Tode Eberhards II. fiel das Schloß an seine Schwestern Anna und Maria sowie deren Gatten Philipp Knebel von Katzenelnbogen und Johann Wolf von Eltz, die zahlreiche Porträts ihrer Familienmitglieder nach Neuweier brachten.3 Vermutlich zählte auch dieses Bild dazu und zeigt einen ihrer Ahnen.