Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)

Nr. 288† Rastatt, kath. Pfarrkirche St. Bernhard 1551

Beschreibung

Grabmal für den Pfarrer Johann Messerschmidt. Von Franz Josef Mone 1826 in der St.-Bernhard-Kirche bezeugt.1 Versehen mit Sterbevermerk und Fürbitte. Verlustumstände unbekannt.2

Inschrift nach Mone.

  1. Anno domini mvclj in die 16 Augusti obiit venerabilis vir dominus iohannes messerschmit plebanus in rastetten ac capituli ruralis sedis ibidem decanus anima requiescat in pace.

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1551 verstarb am 16. August der ehrwürdige Mann, Herr Johann Messerschmidt, Pfarrer in Rastatt und Dekan des ebenda ansässigen Landkapitels. Seine Seele ruhe in Frieden.

Kommentar

Johann Messerschmidt stammte aus Stuttgart.3 Am 3. Oktober 1516 wurde er an der Universität Heidelberg immatrikuliert.4 Im Jahre 1525 trat er die Pfarrstelle in Loffenau an, die er jedoch nur bis 1529 ausübte.5 Danach kam er zu unbestimmter Zeit an die Pfarrkirche nach Rastatt, wo er im inschriftlich überlieferten Jahr starb.6 Möglicherweise ist er identisch mit jenem 1527 im Türkenkrieg nachweisbaren markgräflich badischen Kaplan gleichen Namens, der in den dreißiger Jahren des 16. Jahrhunderts in Uttenhofen (Stadt Uffenheim), 1537 in Nenzenheim (Gde. Weigenheim) und zwischen 1541 und 1544 in Mörlbach (Gde. Gallmersgarten, allesamt Lkr. Neustadt a. d. Aisch–Bad Windsheim) Pfarrer war.7

Anmerkungen

  1. Vgl. Mone (wie unten).
  2. Allgemein zum Verlust der Grabmäler an der St.-Bernhard-Kirche vgl. Reiß, Grabsteinschwund 25–27. Für diesen Literaturhinweis danke ich Herrn Dr. Markus Zepf, Karlsruhe.
  3. Vgl. zu sämtlichen biographischen Angaben Pfarrerbuch Baden-Baden 86 nr. 359.
  4. Vgl. Matrikel Heidelberg, T. 1, 507.
  5. Vgl. Gustav, Bossert, Kleine Beiträge zur Geschichte der Reformation in Württemberg, in: Blätter für württembergische Kirchengeschichte NF 8 (1904) 144–180, hier 147f.
  6. Die irrtümlich Datierung von Messerschmidts Tod in das Jahr 1552 (vgl. Pfarrerbuch Baden-Baden 86 nr. 359) beruht auf dem erstmaligen Nachweis seines Amtsnachfolgers Jakob Zollt (?) von Ötigheim, vgl. Bartmann, Kirchenpolitik (1535–1622) 65.
  7. Vgl. wie Anm. 3; Wilhelm Dannheimer / Wilhelm Zahn / Georg Kuhr, Ritterschaftliches Pfarrerbuch Franken, bearb. v. Georg Kuhr, hg. v. Verein für bayerische Kirchengeschichte (Einzelarbeiten aus der Kirchengeschichte Bayerns 58), Neustadt a. d. Aisch 1979, 215 nr. 1804.

Nachweise

  1. Mone, Beiträge (1826) 241f. Anm. *.
  2. Becht, Beschreibung 79f. Anm. *.
  3. Gutmann, Grabsteine, o. S. (erw.).
  4. Neininger, Grabsteine, o. S.

Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 288† (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0028806.