Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)

Nr. 245 Baden-Baden, kath. Pfarrkirche Unserer Lieben Frau (ehem. Stiftskirche) 1537

Beschreibung

Wandgrabmal für Markgraf Philipp I. von Baden. Innen an der Südwand des Chores zwischen den beiden Seitenfenstern. Die parallel zur Chorachse gestellte Tumba steht in einer bereits mit dem Neubau von 1454 entstandenen Wandnische, die durch den Überbau des Grabmals teilweise verdeckt wird.1 Sandstein. Auf der Tumba die plastisch ausgehauene Liegefigur des Verstorbenen im Plattenharnisch. Er ist barhäuptig dargestellt und ruht auf einer von Fransen gesäumten Decke. Über dem auf zwei Kissen gebetteten Haupt tragen zwei schwebende Engel den Turnierhelm. Die linke Hand liegt auf dem um den Leib gegürteten Schwert. An der Rückwand der Nische hängt eine von zwei Volutenkonsolen gestützte, unten querrechteckig gerahmte und oben durch einen maskenbesetzten Flachbogen abgeschlossene Tafel. Darauf das zeilenweise eingemeißelte Totenlob mit Sterbevermerk (A). In der Mitte der sichtbaren, zweifach verkröpften Langseite der Tumba ein reliefierter Kranz, der von einem Triton und einer Meerjungfrau gehalten wird und die eingemeißelte Meistersignatur (B) umschließt. Darunter auf dem stabprofilierten Sockel skulptierte Schlangen, Kröten und Eidechsen. Nahe der Schmalseiten kragen aus der Tumba die Basen einer vor die Wandnische gesetzten Baldachinfront vor. Diese setzt sich aus zwei mit reliefierten Vasen, Masken und floralen Verzierungen versehenen Pfeilern sowie einem auf Kompositkapitellen ruhenden und von einer Kreuzblume bekrönten Muschelgiebel zusammen. Der Rundbogen ist an den Seiten ebenfalls mit Masken verziert und im Feld mit einem großen, plastisch ausgehauenen Vollwappen verblendet.

Maße: H. ca. 420, B. 360, Bu. 2,3 (A), 2,5 cm (B).

Schriftart(en): Kapitalis.

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/3]

  1. A

    FID(ELI) DEF(VNCTO) S(ACRVM)a) /b) ILLVSTRI · PR(INCIPI) · PHILIPPO · MARCHIONI · / BADENSI · HABITV CORPORIS · ET · DIGNITATE · FOR/MAE2) · SINGVLARI · EQVESTREM · MILICIAM · PRIMV(M) / SVB · CAROLO · VIII · R(EGE) · FR(ANCORVM) · AD · MEDIOLANVM · EXPVGNA/TVM · OBEVNTI · MARI · PARTIS · CLASSIS AD · MITHVLE/NEN · OPPVGNATAM PRAEFECTO · HISPANIIS · GALL/IISQVE · PERAGRATIS · IMPERII · AVGVSTI · SVB · CARO/LO · Q(VI)N(TO) · CAESARE · PER · GERMANIAM · VICARIO · TER/RA · MARIQVE · MAGNARVM · RERVM · VSVM · EXPER/TO · DOMI · PRVDENTIA · ET · MODERATIONE · AD · CI/VES · BENE · DE · PATRIA · MERITO · PR(INCEPS) · ERNESTVS / FRATRI GERMANO · EX · TESTAMENTO · POSVIT /b) VIXIT · ANNOS · LIIII · MENS(ES) · X · DIES · VII · O(BIIT)c) ANNO / CHRISTI · Mc) · D · XXXIII · MENS(E) · SEPTEMBRI · DIE X/VIId)

  2. B

    ABSOLVTA / · S(VNT) · H(AEC) · MONV(MENTA) / 17 · KAL(ENDAS) · SEPT(EMBRIS) / ANN(O) · A NATO / CHRISTOe) · 1537 /f) PER ME · CHRISTOF(o)r(vm)g) / DE VRACH

Übersetzung:

Dem gläubigen Verstorbenen geweiht. Dem durchlauchten Fürsten Philipp, Markgrafen von Baden, der sich – einzigartig in der Gestalt seines Körpers und der Würde seines Aussehens – erstmals unter König Karl VIII. von Frankreich bei der Eroberung Mailands dem Kriegsdienst zu Pferd unterzogen hatte, dem Befehlshaber eines Teils der Flotte bei der Belagerung von Mytilene zu Wasser, ihm, der unter Kaiser Karl V. Statthalter am erhabenen Reichsregiment für Deutschland gewesen war, nachdem er Spanien und Frankreich durchzogen hatte, demjenigen, der – erprobt im Vollbringen großer Taten zu Wasser und zu Lande – sich zu Hause durch Klugheit und Milde gegenüber den Bürgern um das Vaterland wohlverdient gemacht hatte, dem leiblichen Bruder setzte (dies) Fürst Ernst nach testamentarischer Verfügung. Er lebte 54 Jahre, 10 Monate und 7 Tage. Er starb im Jahre Christi 1533, am 17. Tag im Monat September. (A) – Dieses Denkmal ist von mir, Christoph von Urach, am 17. Tag vor den Kalenden des September im Jahre nach Christi Geburt 1537 vollendet worden. (B)

Datum: 16. August 1537.

Wappen:
Baden.

Kommentar

Die äußerst regelmäßig geschlagenen, breit proportionierten und durch weite Spatien voneinander abgesetzten Buchstaben in (A) besitzen nur unscheinbare Sporen, weisen aber deutliche Linksschrägen- und Bogenverstärkungen auf. Der Mittelteil des bisweilen geraden, häufiger aber stark konischen M endet auf halber Zeilenhöhe oder darunter. Die geradlinige Cauda des R ist ausgestellt, die des Q nur leicht nach unten durchgebogen und vom untersten Punkt des Buchstaben weit in den Unterlängenbereich herabgezogen. Das O erscheint kreisrund. Als Worttrenner dienen Quadrangel auf halber Zeilenhöhe, die unten häufig mit einem kleinen, nach links gekrümmten Zierhäkchen versehen sind. In (B) sind die Buchstaben ähnlich ausgeführt, ihre Kerben jedoch weniger breit ausgehoben und die Linksschrägenverstärkungen schwächer ausgeprägt. Der Balken des A ist rechts schräg geschnitten und berührt den rechten Schrägschaft nicht oder nur mit der Spitze. Der Mittelteil des geraden M endet im unteren Zeilendrittel. Die 5 ist linksgewendet und ihr Balken stark nach oben gebogen. Als Worttrenner dienen kleine Quadrangel auf halber Zeilenhöhe.

Die Differenzen in der Schriftgestaltung, aber auch die abweichende Kopialüberlieferung bezüglich der Weiheformel am Anfang von Inschrift (A) mögen Lacroix u. a. dazu veranlaßt haben, in der Schrifttafel eine 1801 angefertigte Kopie des Originals zu sehen.3 Allerdings läßt sich in den sonst alle Neuanfertigungen sorgfältig dokumentierenden Aufzeichnungen Franz Josef Herrs zur Stiftskirche kein Hinweis darauf finden.4 Auch eine nähere Untersuchung der Schriftgestaltung kann diese Hypothese nicht sützen: Die Buchstabenformen der nachweislich 1801 auf die Grabplatten im Boden gemeißelten Sterbevermerke weichen deutlich von denen in Inschrift (A) ab.5 Bereits Jürgen Wolf stellte in seiner Dissertation heraus, daß die Konsolen und die den Flachbogen der Schrifttafel zierenden Masken zweifellos original sind, und lehnte eine Behandlung der Tafel als Kopie ab.6 Diesen Argumenten läßt sich nun ein weiterer Aspekt hinzufügen: So ist es auf Grabdenkmälern Christophs von Urach kein Einzelfall, daß die Künstlersignatur von den übrigen am Monument angebrachten Inschriften im Duktus etwas abweicht. Hier ist vor allem auf das Wandgrabmal für den Grafen Michael von Wertheim im Chor der Wertheimer Stiftskirche (Main-Tauber-Kreis) zu verweisen, dessen Aufschriften sich ähnlich wie am Grabmal Philipps I. von Baden in ein ausführliches Totenlob im Hauptfeld und die Signatur im Sockelgeschoß gliedern.7 Ernst Cucuel und Hermann Eckert haben diese Inschriften, die sich vor allem in der Kerbenstärke und im Buchstabenabstand unterscheiden, sogar zwei verschiedenen Händen zugewiesen.7 Andererseits läßt ein paläographischer Vergleich des längeren Totenlobs mit Inschrift (A) am Grabmal Philipps Gemeinsamkeiten erkennen, die sich nicht nur auf die Gestaltung der Worttrenner erstrecken. So unterliegen beide Schriften überwiegend denselben Gestaltungsprinzipien und orientieren sich stark an der antiken Kapitalis.8 Hervorgehoben seien die quadratischen Proportionen, das gerade M, das runde O und das Q, dessen Cauda am Kreis ansetzt. Da man von den im Jahre 1801 neu erstellten Monumenten im Boden der Baden-Badener Stiftskirche kein einziges so stark nach dem Vorbild der klassischen Kapitalis beschriftete, ist eine nachträgliche Neuanfertigung der Schrifttafel zu dieser Zeit äußerst unwahrscheinlich.

Philipp I. wurde am 6. November 1479 als fünfter Sohn Markgraf Christophs I. von Baden und Ottilies von Katzenelnbogen geboren.9 Obwohl er vom Vater ursprünglich als alleiniger Erbprinz vorgesehen war, mußte er sich letztlich den Forderungen seiner Brüder Ernst und Bernhard doch beugen und die Herrschaft nach Christophs letzter testamentarischer Verfügung von 1515 (sog. Pragmatische Sanktion) mit ihnen teilen.10 Ihm fielen dabei die Gebiete um die Stadt Baden sowie die halbe Grafschaft Eberstein, die Herrschaften Lahr-Mahlberg, Altensteig und Liebenzell sowie die Stadt Beinheim (Elsaß, dép. Bas-Rhin) zu. Da er bis zum Tode des Vaters auch den Erbteil seines Bruders Bernhard verwaltete, waren ebenso die Hintere Grafschaft Sponheim und die markgräflichen Besitzungen in Luxemburg bis 1527 in seiner Hand vereint.11 Den badischen Anteil an der Vorderen Grafschaft Sponheim besaß er seit 1508 als Mitgift seiner Gemahlin, Pfalzgräfin Elisabeth.12 1528 erhielt Philipp vom Kaiser zusätzlich die Grafschaft Roussy zu Lehen.13 Als er 1533 ohne männliche Nachkommen starb, haben seine Brüder Ernst und Bernhard keinen Weg finden können, sein Erbe gemeinsam zu verwalten, sondern bestanden auf einer neuerlichen Landesteilung, die das Haus Baden bis 1771 in die bernhardinische Linie Baden-Baden und die ernestinische Linie Baden-Durlach spaltete.14

Inschrift (A) greift nach dem Vorbild des antiken Herrscherlobs15 diejenigen Aspekte aus Philipps Leben heraus, die in den Augen des Grabmalstifters, des Markgrafen Ernst von Baden-Durlach, dem Nachruhm des Verstorbenen besonders zuträglich waren. Dabei ist freilich zwischen den üblichen rhetorischen Lobtopoi und der Erinnerung an konkrete biographische Details zu unterscheiden.16 So gehört beispielsweise die Hervorhebung der körperlichen Gestalt (habitus corporis) zu den üblichen loci der antiken Lobreden.17 Auch die Klugheit (prudentia),18 die Milde und Mäßigung gegenüber den Bürgern (moderatio)19 oder die Verdienste um das Vaterland20 zählten im Altertum zu den regelmäßig gepriesenen Tugenden. Die hier gewählten Formulierungen entsprechen häufig idiomatischen Wendungen aus klassischen Texten oder Grabschriften.21 Hier ist vor allem auf die ausdrückliche Erwähnung des Grabmalstifters unter Verweis auf die testamentarische Verfügung des Verstorbenen (EX TESTAMENTO POSVIT) zu verweisen.22 Auch die taggenaue Errechnung der Lebenszeit und die Angabe des Todesdatums nach dem römischen Kalender entsprechen antiken Sterbevermerken.23 Die in klassischem Latein formulierte Inschrift steht dabei im Einklang mit der künstlerischen Konzeption und den plastischen Zierformen des Grabmals, das im Rückgriff auf eine Tumba und antike Bauglieder unter Verwendung von Masken, Lorbeerkränzen und Fabelwesen ganz dem Formgefühl der Renaissance verpflichtet ist. Insofern zählt dieses Monument zu den frühesten Zeugnissen, die in der Stadt Baden das Einsetzen einer neuen Epoche markieren und humanistisches Gedankengut reflektieren.

Konkrete biographische Informationen verbergen sich hinter der Mitteilung über Philipps Teilnahme an der Eroberung Mailands. Offenbar trat Philipp noch zu Lebzeiten König Karls VIII. von Frankreich (gest. 1498) den Militärdienst an. Die Besetzung des italienischen Herzogtums geschah allerdings erst unter dessen Nachfolger Ludwig XII. im September 1499.24 Ob Philipp bereits an diesem ersten Feldzug teilnahm, bleibt ebenso ungewiß. Gesichert ist nur, daß er in die nachfolgenden militärischen Auseinandersetzungen eingebunden war, als zu Beginn des Jahres 1500 Ludovico Moro bei dem Versuch, Mailand zurückzuerobern, von den Franzosen geschlagen wurde.25 Philipp hatte in diesen Kämpfen einige Männer des Mailänder Adels gefangennehmen können, die er dann allerdings an Georg von Amboise verlor.26 Vermutlich im Juni 1500 kehrte der Markgraf wieder nach Lyon zurück.25 Bereits ein Jahr später erklärte er sich bereit, dem französischen König ohne Soldforderungen erneut militärische Dienste zu leisten. Durch die Türkengefahr veranlaßt, hatte Venedig bei den westeuropäischen Staaten um Schutz gebeten, weshalb Ludwig XII. von Frankreich einen Schiffsverband unter Philipp von Cleve, dem Gouverneur von Genua, in die Ägäis entsandte.27 Philipp I. von Baden befehligte dabei die „Marais“. Nach zahlreichen Gefechten, in denen er verwundet wurde, und einer erfolglosen Belagerung der Stadt Mytilene kam das Unternehmen zum Erliegen. Am 25. November befand sich Philipp bereits auf der Heimreise und war spätestens im Frühjahr 1502 wieder in der Heimat.

In den Jahren 1524–1528 stand das 1521 unter Kaiser Karl V. eingerichtete Reichsregiment unter der Führung Markgraf Philipps I. von Baden.28 Dieser Höhepunkt seiner politischen Karriere wird in der Inschrift an zentraler Stelle erwähnt. Unter ihm richtete sich das Wirken der Reichsführung gegen die Bauernunruhen, kurzfristig auch gegen die Einführung der Reformation in der Stadt Straßburg.29 Philipp selbst hatte in konfessionellen Fragen stets eine moderate Meinung vertreten und sich der neuen Lehre zumindest in der Markgrafschaft nie mit Nachdruck entgegengestellt.30 Jedoch hielt er am Ende seines Lebens auch aus politischen Gründen wieder stärker am traditionellen Glauben fest.31 Als er am inschriftlich bezeugten Tag im Schloß Mühlburg (Stadt Karlsruhe) starb, waren ihm nach Abnahme der Beichte die Sterbesakramente der katholischen Kirche erteilt worden.32 Er wurde im Chor der Stiftskirche zu Baden, dem Anschein nach direkt vor dem Hochaltar unter der später mit der Nummer 4 bezeichneten Grabplatte bestattet.33

Textkritischer Apparat

  1. FID(ELI) DEF(VNCTO) S(ACRVM)] Zentriert in der Mitte der Zeile; ohne Kürzungszeichen. FID(EI) DEF(ENSORI) S(ACRVM) Wolf (erschlossen aus dessen Übersetzung: „Dem Verteidiger des Glaubens geweiht.“); FID. DEI. S. Schoepflinus, Sachs, Herr, Kath. Stiftskirche, Loeser, Weis.
  2. Der Zeilenabstand ist fast doppelt so groß wie die übrigen.
  3. Buchstabe deutlich größer ausgeführt.
  4. Die letzte Zeile rechtsbündig.
  5. Das H klein in das C eingestellt.
  6. Nach doppeltem Zeilenabstand folgen die restlichen Wörter in geringerer Buchstabenhöhe.
  7. Das H klein in das C eingestellt. Das r im oberen Zeilenbereich als kleines Bogen-r mit gebrochenem Bogen ausgeführt.

Anmerkungen

  1. Vgl. zur Lokalisierung Kdm. Baden-Baden 75 (Abb. 58 nr. X). Zur zeitlichen Einordnung der Wandnische vgl. Wolf (wie unten) 249 Anm. 437. Die Datierung ergibt sich aus Stz. nr. 21 an der Basis und am Kapitell der westlichen Halbsäule. In gespiegelter Form befindet es sich an der gegenüberliegenden Grabnische (vgl. Stz. nr. 12 in nr. 213) sowie an den Chordiensten und -fenstern. Zum Chorneubau vgl. nr. 71. Den äußeren Rahmen der Nische bildet ein krabbenbesetzter, oben in einer Kreuzblume endender Eselsrücken auf Halbsäulen mit Blattkapitellen. Das innere Gewände fügt sich zu einem von tiefen Kehlungen und Stabprofilen geprägten Flachbogen. Rechts neben der linken Halbsäule die schwarz aufgemalte Ziffer X nach dem unter Ludwig Georg von Baden-Baden entworfenen und 1801 von Franz Josef Herr übernommenen Numerierungssystem, vgl. Bartusch, Wiederherstellung 279f. (im Druck). Auf der Stirnseite der östlichen, senkrecht gekehlten Halbsäulenbasis das eingehauene Stz. nr. 22, am östlichen Krabbenstein des Bogens das Stz. nr. 23.
  2. Vgl. zur Junktur DIGNITATE FORMAE Tac. ann. 11,28,1; Tac. ann. 12,51,4.
  3. Vgl. Kdm. Baden-Baden 129.
  4. Vgl. GLA Karlsruhe Hfk-Hs nr. 510, Herr, Begräbnisse Stiftskirche, fol. 14v–16v.
  5. Auf den Bodenplatten hat das A einen gebrochenen Mittelbalken, die Cauda des R ist geschwungen und der Mittelteil des stets geraden M endet selten in der Mitte, häufig aber im oberen Drittel der Zeile.
  6. Vgl. Wolf (wie unten) 250 Anm. 446.
  7. Vgl. DI 1 (Badischer Main- und Taubergrund) nr. 215. Zur Biographie des Künstlers siehe Wolf (wie unten) passim; Meys, Memoria 839f.; Ernst Raithelhuber, Die Kunstwerke des Christoph von Urach. Arbeiten für die Markgrafen von Baden und andere Adelige, in: Hie gut Württemberg 35 (1984) 1f.
  8. Vgl. zu den Gestaltungsprinzipien der klassischen Kapitalis Bischoff, Paläographie 73–79; Foerster, Abriss 113–116; Kloos, Einführung 96–100; Muess, Das römische Alphabet, passim.
  9. Vgl. Schwennicke, Europ. Stammtafeln NF, Bd. 1.2, Taf. 268. Zu Christoph I. von Baden und Ottilie von Katzenelnbogen vgl. nrr. 229, 191. Zur Biographie und Politik Philipps I. von Baden vgl. Schwarzmaier, Baden (2005) 117–120, 122f.; Bartmann, Kirchenpolitik (1515–1536), passim; Kattermann, Markgraf Philipp I., passim; ders., Markgraf Philipp I. (Teildruck), passim; ders., Markgraf Philipp I. von Baden als kaiserlicher Statthalter am Reichsregiment zu Esslingen und Speyer 1524–1528, in: ZGO 91 NF 52 (1939) 360–423; ders., Kirchenpolitik, passim; ADB, Bd. 25, 757–759; Richard Fester, Die Religionsmandate des Markgrafen Philipp von Baden 1522–1533, in: ZKG 11 (1890) 307–329; Weech, Badische Geschichte 101–135; Preuschen, Badische Geschichte 724f.; Viton de Saint-Allais, Histoire 212–223; Sachs, Einleitung, T. 3, 165–192; Schoepflinus, Historia, tom. 2, 323–334.
  10. Vgl. zur Aufteilung des Landes unter die Söhne Christophs I. Schwarzmaier, Baden (2005) 118; Krimm, Markgraf Christoph I. 210–214; Schwarzmaier, Baden 212–216; Schwarzmaier, „Von der fürsten tailung“ 175–178; Kattermann, Markgraf Philipp I. (Teildruck) 10, 21f.; Wielandt, Markgraf Christoph I. 552–558.
  11. Vgl. Kattermann, Markgraf Philipp I. (Teildruck) 21.
  12. Vgl. ebd. 6.
  13. Vgl. ADB, Bd. 26, 758; Schwennicke, Europ. Stammtafeln NF, Bd. 1.2, Taf. 268.
  14. Vgl. hierzu Einl. Kap. 2, XVIII; Schwarzmaier, Baden (2005) 119f.; ders., Baden 214f.
  15. Vgl. zur Entwicklung des Herrscherlobes allg. HWbRh, Bd. 3, Sp. 1377–1392; zur laudatio ebd. Bd. 5, Sp. 50–71; zur antiken epideiktischen Rhetorik Josef Martin, Antike Rhetorik (Hb. der Altertumswiss. II/3), München 1974, 177–210, insbes. 200–202; s. a. Michael Mause, Die Darstellung des Kaisers in der lateinischen Panegyrik (Palingenesia 50), Stuttgart 1994, passim; Franz Bittner, Studien zum Herrscherlob in der mittellateinischen Dichtung, Bamberg 1962, 7–21, 161–165.
  16. Vgl. Bartusch, Konventionen 321–347.
  17. Vgl. die Zusammenstellung der Lobtopoi in HWbRh, Bd. 5, Sp. 57; zur natura animi et corporis als Bestandteile einer laudatio vgl. Rhet. Her. 3,10; Cic. part. 22 u. 74; Qvint. inst. 3,7,12; Prisc. rhet. praeex. 7,21: „Nec non etiam natura animi corporisque tractetur (…). Dices enim de corpore quidem, quod pulcher, quod magnus, quod citus, quod fortis: de animo vero, quod iustus, quod moderatus, quod sapiens, quod strenuus.“ Die FORMA eines Verstorbenen wird bereits in der Grabschrift für Cornelius Lucius Scipio Barbatus gerühmt, vgl. CIL, Bd. 1, nr. 6/7. Die natürliche Gestalt Philipps I. von Baden ist u. a. auf einer von Hans Baldung Grien gemalten Votivtafel in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe (Inv.-nr. 88) überliefert, vgl. dazu nr. 166.
  18. Vgl. Cic. inv. 2,53 u. 159; Prisc. rhet. praeex. 7,21, so z. B. in CIL, Bd. 1, nr. 6/7 („fortis vir sapiensque“).
  19. Vgl. Prisc. rhet. praeex. 7,21. Vgl. z. B. die rühmende Erwähnung der moderatio in Cic. Phil. 5,38; 10,7; 10,14; 13,10; Cic. Sull. 73.
  20. Vgl. Prisc. rhet. praeex. 7,21f.: „In omnibus autem est (…) dicere (…). Ad haec a qualitate mortis, ut pro patria pugnans (…).“ Vgl. z. B. Cic. Planc. 80. Zum Topos der anzustrebenden Aufopferung um das Vaterland vgl. z. B. Sall. Cat. 58,11f. („nos pro patria, pro libertate, pro vita certamus (…) quo audacius aggredimini memores pristinae virtutis“); Cic. rep. passim; Hor. carm. 3,2,13 („dulce et decorum est pro patria mori“).
  21. Vgl. Anm. 2; als typische idiomatische Wendungen sind ebenso TERRA MARIQVE (vgl. u. a. Hor. epod. 9,27), BENE DE PATRIA MERITO (vgl. u. a. Cic. Planc. 80) oder HISPANIIS GALLIISQVE PERAGRATIS (vgl. u. a. Liv. 21,20,9) hervorzuheben.
  22. Vgl. Ernst Meyer, Einführung in die lateinische Epigraphik, Darmstadt 1973, 71; Ida Calabi Limentani, Epigrafia latina (Manuali cisalpino 3), 4. ed., Milano 1991, 183; Knud Paasch Almar, Inscriptiones Latinae. Eine illustrierte Einführung in die lateinische Epigraphik, Odense 1990, 118f. Siehe dazu beispielsweise CIL, Bd. 1, nr. 2510. In seinem Testament hatte Philipp lediglich darum gebeten, daß man ihn nach dem Vorbild seines Vaters zu Grabe bringen solle, hinsichtlich eines Grabmals jedoch keinerlei Angaben gemacht, vgl. HStA München Abt. III, Geheimes Hausarchiv, Korrespondenzakten 584/3, Testament Markgraf Philipps I. von Baden, o. S. (§ 1); Kattermann, Markgraf Philipp I. als kaiserlicher Statthalter etc. (wie Anm. 9) 411. Zu den Verhandlungen um das Testament vgl. Decisionum diversarum causarum in Camera Imperiali iudicatarum, adiunctis votis et relationibus a Joh. Meichsnero collectarum et à Nicolao Thessmero primum in lucem editarum, Francofurti 1688, tom. 2, lib. 1, passim.
  23. Vgl. allgemein dazu Meyer (wie Anm. 22) 69; Calabi Limentani (wie Anm. 22) 180. Siehe beispielsweise CIL, Bd. 6, nr. 16631. Zur Charakteristik der Sprache auf frühneuzeitlichen Epitaphien vgl. Iiro Kajanto, Origin and characteristics of the humanistic epitaph, in: Epigraphica 40 (1978) 7–31, hier 25f. (Altersangaben).
  24. Vgl. Kattermann, Markgraf Philipp I. (Teildruck) 2; Alessandro Visconti, Storia di Milano, Milano 1979, 410–418.
  25. Vgl. Kattermann, Markgraf Philipp I. (Teildruck) 2; Visconti (wie Anm. 24) 412–418; Karl Hauck, Zur Geschichte des Herzogs Lodovico il Moro von Mailand, Köln 1892, 37–81.
  26. Vgl. Kattermann, Markgraf Philipp I. (Teildruck) 2.
  27. Vgl. wie auch zu den folgenden Angaben ebd. 3f.
  28. Vgl. Christine Roll, Das zweite Reichsregiment 1521–1530 (Forschungen zur deutschen Rechtsgeschichte 15), Köln 1996, 370–386; Kattermann, Markgraf Philipp I. von Baden als kaiserlicher Statthalter etc. (wie Anm. 9) 360–423.
  29. Vgl. Kattermann, Markgraf Philipp I. von Baden als kaiserlicher Statthalter etc. (wie Anm. 9) 376–379; ADB, Bd. 25, 758.
  30. Vgl. Kohnle, Markgrafschaften 114–116; Bartmann, Kirchenpolitik (1515–1536) 14–20; ADB, Bd. 25, 758f. Zu Philipps kirchenpolitischer Haltung im Einzelnen vgl. Kattermann, Kirchenpolitik, passim.
  31. Vgl. Bartmann, Kirchenpolitik (1515–1536) 24–35; Kattermann, Kirchenpolitik 82–112.
  32. 32 Vgl. Kattermann, Kirchenpolitik 7.
  33. Vgl. zur Lokalisierung des Grabes GLA Karlsruhe G Baden-Baden nr. 108, Grundriß Stiftskirche (1801) nr. 4, abgedr. in Kdm. Baden-Baden 136 (Abb. 107); BLB Karlsruhe K 218, Herr, Materialien 323. Die Identifizierung der Grabstelle geschah während der Besichtigung der Gräber im Jahre 1754. Sie beruht jedoch hauptsächlich auf der Länge eines dort aufgefundenen Schenkelknochens, die mit dem entsprechenden Körpermaß der steinernen Liegefigur auf der Tumba übereingestimmt habe, vgl. GLA Karlsruhe 47/20, Notariatsinstrument (1754), o. S.

Nachweise

  1. BLB Karlsruhe D 113, Junglerus, Vera et genuina origo, fol. 31r (nur A).
  2. BLB Karlsruhe D 162, Junglerus, Stemmatis (…) radix, fol. 33v (nur A).
  3. Schoepflinus, Historia, tom. 2, 331f. Anm. u (nur A).
  4. Sachs, Einleitung, T. 3, 185f.
  5. BLB Karlsruhe K 218, Herr, Materialien 322.
  6. GLA Karlsruhe Hfk-Hs nr. 509, Herr, Merkwürdigkeiten, fol. 9v–10v.
  7. GLA Karlsruhe 195/1453, Collectanea, o. S. (nur B).
  8. PfA Baden-Baden StiftsA o. Sig., Steinhaeuser, Gutachten, o. S. nr. 4 (nach Schoepflinus).
  9. PfA Baden-Baden StiftsA o. Sig., Herr, Gegenbericht, o. S. nr. 4.
  10. Stadtgesch. Slg. Baden-Baden Inv.-nr. 10822/84, Johannes Stanislaus Schaffroth, Tuschskizze v. 16.10.1820 (nur B, falsch wiedergegeben).
  11. GLA Karlsruhe Hfk-Hs nr. 510, Herr, Begräbnisse Stiftskirche, fol. 16r.
  12. Herr, Begräbnisse Pfarrkirche 5f. (erw.).
  13. Andlaw, Collegiatstiftskirche 8f. (erw.).
  14. Deutsche Renaissance, Bd. 2, Abt. 23, 4. H., Bl. 31.
  15. Schmitt, Peter- u. Pauls-Basilika 328 (erw.).
  16. GLA Karlsruhe N Mone 109, Mone, Aufzeichnungen Oosthal, fol. 15r, 92v (nur B).
  17. Kath. Stiftskirche 12f. nr. X.
  18. Becke-Klüchtzner, Grabstätten 119 (Übers.).
  19. Loeser, Geschichte 189f.
  20. Heffner, Führer 15 (Übers. unvollst.).
  21. Stoesser, Grabstätten 88f. (nach StdtA Baden-Baden 6799, Herr, Begräbnisse Stiftskirche, o. S.).
  22. Rott, Kunst 12 (nur B), 15 (erw.).
  23. Lübke, Renaissance, Bd. 1, 290 (erw.).
  24. Hermann Bastian, Christoph von Urach, in: Die Ortenau 22 (1935) 1–37, hier 33.
  25. Kdm. Baden-Baden 129f. nr. X.
  26. Rolf Gustav Haebler, Das Grabdenkmal des Markgrafen Philipp I. von Baden, in: Ekkhart. Jahrbuch für das Badner Land (1963) 36f. (Abb.).
  27. Weis, Stiftskirche 38f.
  28. Jürgen Wolf, Christoph von Urach (Diss.), masch. Freiburg i. Br. 1971, 268 (Lit.).
  29. Karl Halbauer, Bau- und Kunstgeschichte, in: Evangelische St.-Veit-Kirche Gärtringen 1496–1996, hg. v. d. Evangelischen Kirchengemeinde Gärtringen, Gärtringen 1996, 77–151, hier 127–129 (B unvollst.).
  30. Reinhard Sänger / Katharina Siefert, Die badische Fürstengalerie. Von Christoph I. bis Karl Friedrich (Badisches Landesmuseum Karlsruhe), Karlsruhe 1998, o. S. nr. 6 (Abb.).

Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 245 (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0024501.