Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)

Nr. 226 Baden-Baden-Lichtental, Kloster Lichtenthal, Museum 1. V. 16. Jh.?

Beschreibung

Nadelkästchen. Kleines, quaderförmiges Behältnis aus Holz. An den langen Kanten liegen Profilstäbe an. Die vier rechteckigen Außenflächen sind an den Rändern von eingekerbten Zickzackbändern umrahmt, die zwei quadratischen pyramidenförmig abgetreppt. Eine Längsseite dient als Schiebeverschluß, eine andere trägt zwei eingeschnitzte Initialen.

Maße: H. 2,4, B. 9,5, Bu. 0,7 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

Heidelberger Akademie der Wissenschaften; Zisterzienserinnenabtei Lichtenthal, Baden-Baden [1/1]

  1. · S · G ·

Kommentar

Beide Buchstaben sind mit deutlichen Sporen versehen. Das S wurde retrograd ausgeführt und linksschräg gestellt. Das obere Ende des G-Bogens ist leicht nach oben umgebogen. Als Trennzeichen dienen Schrägkreuzchen auf halber Zeilenhöhe.

Offenbar handelt es sich hierbei um die Namensinitialen der ehemaligen unbekannten Besitzerin. Die retrograde Stellung des S läßt sich im Bearbeitungsgebiet sonst nur innerhalb der Frühhumanistischen Kapitalis nachweisen.1 Daneben kommt in der Inschrift der Grabplatte für Dietrich Röder von Rodeck (gest. 1514) ein D vor, dessen oberes Bogenende ebenso nach oben gebogen ist wie hier bei G.2 Diese Indizien sprechen für eine Datierung in das erste Viertel des 16. Jahrhunderts.

Anmerkungen

  1. Vgl. nrr. 133, 151, 161.
  2. Vgl. nr. 179, s. a. nr. 210.

Nachweise

  1. KA Lichtenthal o. Sig., Krupp, Bd.: Museum: Fürstenzimmer 7, Eckvitrine mit Janus-Uhr, oben, o. S.

Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 226 (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0022606.