Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)

Nr. 185† Baden-Baden, Stiftskirche Unserer Lieben Frau 1516

Beschreibung

Grabplatte für den Stiftsherrn Heinrich Richel. Von Franz Josef Herr 1801 als großen Stein neben der Grabplatte des Lukas Wüst von Winterthur1 vor dem Pfarraltar „hart an der Ecke der großen Kirchenstühle“ beschrieben.2 Verlustumstände unbekannt.

Inschrift nach GLA Karlsruhe 195/1453, Collectanea.

  1. Anno D(o)m(i)ni 1516 die [– – –]a) magister Henricus Richel hui(us) Colle[gii]b) Cano(nicus)c) morte(m) obiit cui(us) anima in pace quiescat amen.

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1516 verstarb am Tag (…) Magister Heinrich Richel, Stiftsherr dieses Stifts, dessen Seele in Frieden ruhen möge, amen.

Kommentar

Heinrich Richel stammte aus Gernsbach.3 Seine Ernennung zum Stiftsherrn am Kollegiatstift der Stadt Baden erfolgte bereits im Jahre 1472.4 Als Vikar des St.-Georg-Altars wird er in einer Urkunde vom 8. Dezember 1502 erwähnt.5 Darin bezeugen der Müller Clemens Geylfus und seine Frau Elsbeth zu Neuweier (Stadt Baden-Baden), von ihm eine Parzelle des Weinbergs am Buechelberg6 als Erblehen erhalten zu haben. Am 16. Oktober 1505 erhielt er nach dem Tod Andreas Gryß’ das Kanonikat des St.-Jakobs-Altars.7 Etwa zu dieser Zeit war er außerdem Pfarrer zu Iffezheim.8

Textkritischer Apparat

  1. Textverlust im Ms. durch zwei waagerechte Striche gekennzeichnet.
  2. Textverlust im Ms. durch einen waagerechten Strich gekennzeichnet.
  3. Als Kürzungszeichen im Ms. ein Punkt auf halber Zeilenhöhe.

Anmerkungen

  1. Vgl. nr. 150.
  2. BLB Karlsruhe K 218, Herr, Materialien 412.
  3. Vgl. Steigelmann, Bad. Präsentationen 511 nr. 127.
  4. Vgl. BLB Karlsruhe K 218, Herr, Materialien 249, 251 (hier irrtümlich als Henricus Lichel bezeichnet).
  5. Vgl. Andermann, Urkunden 32 nr. 38. S. a. Steigelmann, Bad. Präsentationen 511 nr. 127.
  6. Bei Steinbach-Umweg „zwischen Konrad vom Stein (Steyn), Konrad von Bach und der Petermennyn gelegen und der Georgs-Pfründe gehörig“, vgl. Andermann (wie Anm. 5) und Ortskernatlas Baden-Baden, o. S. (Beilage 1: Baden-Baden mit Beuern-Lichtental und Steinbach in der 2. Hälfte des 19. Jh., Ausschnitt Steinbach).
  7. Vgl. Steigelmann, Bad. Präsentationen 507 nrr. 47f.
  8. Vgl. Schindele, Abtei Lichtenthal (1984) 165.

Nachweise

  1. GLA Karlsruhe 195/1453, Collectanea, o. S.
  2. BLB Karlsruhe K 218, Herr, Materialien 412f.

Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 185† (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0018500.