Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)

Nr. 173† Ottersweier, Kirchhof St. Johannes d. Täufer, Kapelle St. Barbara 1512?

Beschreibung

Wappenscheiben. Im Jahre 1575 für drei nebeneinanderliegende Fenster der Kapelle jeweils eine Wappenscheibe bezeugt.1 Zwei davon mit einem Vollwappen, die dritte offenbar nur mit einem Wappenschild versehen.1 Darunter jeweils die Namen der Wappenführer (I–III). Verlustumstände unbekannt. Das Gebäude war nach einer Renovierung im Jahre 1744 bereits 1761 erneut schadhaft und wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts abgerissen.2

Inschriften nach FGvAGA Ebnet D 206, Windecksches Wappenbuch.

  1. I

    Wolff vonn Windeck.

  2. II

    Philip vonn Windeckh

  3. III

    He(rr)a) Bastian von Windeckhb), Kirch(herr)c) Zuo Otterschwÿhr

Wappen:
Windeck3, Windeck4, Windeck5.

Kommentar

Die Kapelle wurde im Jahre 1512 durch den Kirchherrn Sebastian von Windeck errichtet.6 Da zu diesem Zeitpunkt auch Wolf und Philipp von Windeck am Leben waren,7 ist davon auszugehen, daß die Scheiben damals durch die inschriftlich genannten Personen gestiftet wurden. Für Wolfgang von Windeck sind weitere Fensterstiftungen in Ottersweier und Bühl überliefert.8 Philipp von Windeck ist indessen durch eine Stiftungsinschrift innerhalb des 1522 ausgeführten Wandbildes des Auferstandenen als Wohltäter der Ottersweierer Pfarrkirche bezeugt.9

Textkritischer Apparat

  1. Kürzung im Ms. durch r-Haken rechts über dem e.
  2. Windeck GLA Karlsruhe 67/1414, Windecksches Wappenbuch.
  3. Kürzung im Ms. durch Doppelpunkt.

Anmerkungen

  1. Vgl. FGvAGA Ebnet D 206, Windecksches Wappenbuch, fol. 63r (I), 64r (II), 65r (III). Sämtliche Schilde tartschenförmig.
  2. Vgl. Müller, Ortenau 65; Reinfried, Pfarrei Ottersweier 60; ders., Inschriften 274 Anm. 6.
  3. Zu (I). Nach tingierter Wappenskizze in FGvAGA Ebnet D 206, Windecksches Wappenbuch, fol. 63r; hier linksgewendet. Helmzier (linksgewendet): ein blau gekleideter Jungfrauenrumpf mit einem goldenen und einem silbernen Büffelhorn anstelle der Arme, beide außen besetzt mit jeweils drei Kugeln in verwechselten Tinkturen.
  4. Zu (II). Nach tingierter Wappenskizze in FGvAGA Ebnet D 206, Windecksches Wappenbuch, fol. 64r. Helmzier: ein blau gekleideter Jungfrauenrumpf mit einem silbernen und einem goldenen Büffelhorn anstelle der Arme.
  5. Zu (III). Nach tingierter Wappenskizze in FGvAGA Ebnet D 206, Windecksches Wappenbuch, fol. 65r; hier linksgewendet.
  6. Vgl. nr. 168. Zu Sebastian von Windeck s. a. nrr. 168, 186, 189, 190, 200, 237, 241, 258.
  7. Vgl. Gartner, Die Windecker, o. S. (hinterer Klappeinband, Stammtafel von Windeck).
  8. Vgl. nrr. 186, 196.
  9. Vgl. nr. 216.

Nachweise

  1. FGvAGA Ebnet D 206, Windecksches Wappenbuch, fol. 63r (I), 64r (II), 65r (III).
  2. GLA Karlsruhe 67/1414, Windecksches Wappenbuch, fol. 53r (I), 54r (II), 55r (III).
  3. Reinfried, Inschriften 275 (nach GLA Karlsruhe 67/1414, Windecksches Wappenbuch).
  4. Regesten von Windeck 173f. nr. 642 (nach FGvAGA Ebnet D 206, Windecksches Wappenbuch).

Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 173† (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0017300.