Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)

Nr. 158 Baden-Baden, altkath. Pfarrkirche St. Maria u. Vierzehn Nothelfer (ehem. Spitalkirche) 1504

Beschreibung

Weihwasserbecken. Noch 1942 „innen links hinter dem Eingang“ lokalisiert.1 Heute im nördlichen Bereich des ersten Langhausjoches von Osten; hier als Taufstein genutzt. Rötlicher Sandstein. Über einem quaderförmigen, links beschnittenen Sockel eine gedrungene Säule mit einem reliefierten Wappenschild, dessen heraldisch linker Bereich abgeschlagen ist. Die ebenfalls reliefierten Wappenfiguren dadurch teilweise beschädigt. Das Becken außen achteckig, die runde Mulde mit einem modernen Deckel aus Messing verschlossen. Auf zwei Seitenabschnitten des oberen Beckenrandes in der Achse über dem Wappen die eingemeißelte und später oben leicht beschnittene Jahreszahl.

Maße: H. 93, B. 36,2 Zi. 4–4,5 cm.

Heidelberger Akademie der Wissenschaften [1/1]

  1. 15/04a)

Wappen:
unbekannt.3

Kommentar

Die 1 ist ohne Anstrich, die eckige 5 linksgewendet. Die 0 wurde etwas kleiner ausgeführt. Die schlingenförmige 4 besitzt einen runden Bogen, dessen oberer Teil beschnitten wurde.

Das bisher nicht identifizierte Wappen läßt durch die abgebildeten wundärztlichen Instrumente erkennen, daß der Stifter ein Scherer bzw. Bader war.4

Textkritischer Apparat

  1. Richtungsänderung innerhalb der Jahreszahl durch Übergang auf die angrenzende Außenseite des oktogonalen Beckenrandes.

Anmerkungen

  1. Vgl. Kdm. (wie unten).
  2. Dm. des Beckens: 33 cm.
  3. Zwei schräggekreuzte Flieten (oben hakenförmige endende Ritzinstrumente zum Öffnen der Adern), oben begleitet von einem achtstrahligen Stern, unten von einem senkrecht gestellten, oben abgerundeten Schneidwerkzeug mit gebogenem Griff.
  4. Vgl. zu den Instrumenten der Bader Martin Widmann / Christoph Mörgeli, Bader und Wundarzt. Medizinisches Handwerk in vergangenen Tagen, Zürich 1998, S. 96–102 (zu Flieten), 12f. (zur Astronomie).

Nachweise

  1. GLA Karlsruhe N Mone 109, Mone, Aufzeichnungen Oosthal, fol. 129r.
  2. RP Karlsruhe (Denkmalpflege) I/56b, Fragebögen (1882), Antwortschreiben des Pfarramtes Baden vom 18.6.1883, o. S.
  3. Kdm. Baden-Baden 213.

Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 158 (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0015803.