Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)

Nr. 68† Bühl-Kappelwindeck, kath. Pfarrkirche St. Maria 1451

Beschreibung

Grabplatte für Peter von Windeck. Letztmalig um das Jahr 1575 bezeugt.1 „Verner ligt ain stain an der mauren gegen dem kürchhoff: mit ainem Windeckischen Wappen vnnd sunst ainem schült, wie vnden verzaichnet.“2 Nach der beigefügten Skizze trug die Platte im oberen Bereich ein Vollwappen und darunter einen Wappenschild. Verlustumstände unbekannt, vermutlich im Zuge des Kirchenneubaus von 1763/65 abgegangen.3

Inschrift nach FGvAGA Ebnet D 206, Windecksches Wappenbuch.

  1. Anno D(omi)nj M. CCCC. L. primoa) xvi. K(a)l(endas)b) Maij obijt Petrus de Windeckc) Armiger, requiescat in pace.

Übersetzung:

Im Jahr des Herrn 1451 verstarb am 16. Tag vor den Kalenden des Mai der Edelknecht Peter von Windeck. Er ruhe in Frieden.

Datum: 16. (oder 29.) April 1451.

Wappen:
Windeck4, Kemnat5.

Kommentar

Peter von Windeck war der Sohn seines gleichnamigen Vaters und der Ennelin von Hattstatt.6 Nach einer Urkunde vom 6. November 1465 war er mit Bärbel Kemnat verheiratet.7 Da er in der Inschrift als Edelknecht bezeichnet wird und seine Frau erst im Dezember 1491 starb,8 ist anzunehmen, daß er bereits in jungen Jahren verschied. Das Amt des markgräflichen Vogts zu Baden, das er nach Ansicht Karl Reinfrieds bekleidet hätte,9 kann deshalb nur von seinem Vater ausgeübt worden sein, der ihn um viele Jahre überlebte.10

Textkritischer Apparat

  1. L. primo] lj. Verzaichnüs.
  2. xvi. K(a)l(endas)] iij. kalend(as) Verzaichnüs.
  3. Windeckh Verzaichnüs.

Anmerkungen

  1. Vgl. FGvAGA Ebnet D 206, Windecksches Wappenbuch, fol. 6r.
  2. PfA Ottersweier A 34, Verzaichnüs, fol. 4r.
  3. Vgl. Brommer, Pfarrkirche 4, 6–8; s. a. Bloedt, Pfarrkirche 18–27.
  4. Helmzier: Gekrönter Jungfrauenrumpf mit Büffelhörnern anstelle der Arme.
  5. Pfahl. Siehe dagegen Oberbad. Wappenbuch, Bd. 2, 264f. (hier blau-silbern schräggeteilt).
  6. Vgl. Gartner, Die Windecker, o. S. (hinterer Klappumschlag, Stammtafel Neu-Windeck).
  7. Vgl. Regesten von Windeck 138 nr. 489.
  8. Vgl. ebd. 158 nr. 583.
  9. Vgl. Reinfried, Grablegen 254 Anm. 2; ders., Inschriften 280 Anm. 3.
  10. Vgl. z. B. die Urkunde vom 30. Juni 1473 in Regesten von Windeck 142 nr. 509.

Nachweise

  1. FGvAGA Ebnet D 206, Windecksches Wappenbuch, fol. 6r.
  2. GLA Karlsruhe 67/1414, Windecksches Wappenbuch, fol. 7r. –PfA Ottersweier A 34, Verzaichnüs, fol. 4r.
  3. Reinfried, Grablegen 254 (nach Verzaichnüs).
  4. Reinfried, Inschriften 280 (nach GLA Karlsruhe 67/1414, Windecksches Wappenbuch).
  5. Harbrecht, Grablegen 74 (nach Verzaichnüs).
  6. Stadtgesch. Inst. Bühl o. Sig., Fauler, Repertorium, fol. 14r (nach Verzaichnüs).
  7. Regesten von Windeck 126 nr. 441 (nach Verzaichnüs).
  8. Gartner/Hall, Kappelwindeck 69 (nach Verzaichnüs).
  9. Gartner, Die Windecker 26 (Abb.; nach GLA Karlsruhe 67/1414, Windecksches Wappenbuch).

Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 68† (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0006804.