Inschriftenkatalog: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 78: Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt (2009)

Nr. 28†? Schwarzach (Gde. Rheinmünster), kath. Pfarrkirche St. Peter u. Paul (ehem. Abteikirche) 1. H. 14. Jh.

Beschreibung

Fragmente einer Grabplatte (?) für einen Angehörigen der Familie von Bach oder von Zeutern. Während der von Arnold Tschira geleiteten Grabungen im Herbst 1964 im achten Joch des nördlichen Seitenschiffes, also in der nordwestlichen Ecke des Langhauses aufgefunden.1 Es handelt sich um drei Bruchstücke, die vermutlich einer Grabplatte zuzuordnen sind. Derzeitiger Aufbewahrungsort unbekannt. Das kleinste zeigt den oberen Teil einer heraldischen Meerschnecke, das mittlere drei eingemeißelte Buchstaben zwischen zwei rahmenden Ritzlinien und das größte Reste einer nicht mehr identifizierbaren Ornamentierung.

Inschrift nach Privatbesitz Peter Marzolff, Aufzeichnungen.

Maße: H. ca. 23,5, B. ca. 17,5, Bu. ca. 9 cm.2

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

Peter Marzolff, Heidelberg [1/1]

  1. [– – –]ṢJa) · Ṃ[– – –]b)

Wappen:
Bach oder Zeutern.3

Kommentar

Die Bögen sind in der anscheinend originalgetreu angefertigten Skizze nur mit mäßigen Schwellungen versehen. Das J besitzt hingegen einen kräftigen Schwellschaft, der oben keilförmig und stumpf endet. Als Trennzeichen dient ein Punkt auf halber Zeilenhöhe. Aufgrund der Schriftmerkmale dürfte die Entstehungszeit der verlorenen Grabplatte noch in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts liegen.4

Textkritischer Apparat

  1. Vom S nur noch der untere Bogen erkennbar. Auch die Lesung TI mit rundem T möglich.
  2. Lediglich der linke Bogenabschnitt des offenbar unzialen und zumindest links offenen M erkennbar. Es könnte sich aber auch um ein vollrundes A handeln.

Anmerkungen

  1. Sämtliche Angaben nach Privatbesitz Peter Marzolff, Aufzeichnungen (wie unten). Zu den Grabungsarbeiten allg. vgl. Tschira u. a., Benediktinerabtei Schwarzach V–VIII.
  2. Maßangaben anhand des überlieferten Abstandes der die Buchstaben begleitenden Ritzlinien errechnet, vgl. Privatbesitz Peter Marzolff, Aufzeichnungen (wie unten).
  3. Erschlossen aus dem überlieferten Fragment mit der Meerschnecke, vgl. Privatbesitz Peter Marzolff, Aufzeichnungen (wie unten) nr. 13b; vgl. Oberbad. Geschlechterbuch, Bd. 1, 25–27 bzw. nr. 69.
  4. Vgl. die deutlich stärkeren und spitz ausgezogenen Bogenschwellungen in nrr. 30, 35, 37.

Nachweise

  1. Privatbesitz Peter Marzolff, Aufzeichnungen zu den 1964–66 vorgenommenen Grabungen in der Klosterkirche zu Schwarzach, Werkstücke, fol. 2r nr. 13 a–c (Skizzen).
  2. Marzolff, Baugeschichte 34 Anm. 9 (erw.).

Zitierhinweis:
DI 78, Stadt Baden-Baden und Landkreis Rastatt, Nr. 28†? (Ilas Bartusch), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di078h017k0002800.