Inschriftenkatalog: Aachen (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 32: Stadt Aachen (1993)

Nr. 190† † Ägidiuskapelle der Deutschordenskommende 1651

Beschreibung

Stifterinschrift an einem kleinen Altar an der linken Seite der Kapelle.1)

Text nach Abry.

  1. Ad honorem s(anc)tae crucis, s(anctorum)a) Francisci ac Elisabethe Turingiae langraviae altare hoc posuit d(ominus) Godefridus comes ab Huyn de Geleen comen(dator) provincialis 1651

Übersetzung:

Zu Ehren des hl. Kreuzes, der hl. Franziskus und Elisabeth, der Landgräfin von Thüringen, hat diesen Altar errichten lassen der Herr Gottfried, Graf von Huyn zu Geleen, Provinzialkomtur 1651.

Wappen:
Bocholt2), unbekannt (Sparren mit Schwan)3), Wittenhorst, Wees oder Groesbeck

Kommentar

Gottfried Huyn von Geleen trat 1634 das Amt des Provinzialkomturs der Ordensballei Biesen an.4) Im Jahr 1651 stiftete er der Kapelle zwei weitere Altäre (vgl. Nr. 191, 192). Das Wappen Bocholt ist das der Mutter des Stifters, das Wappen Wittenhorst das seiner Großmutter mütterlicherseits. Die Zeichnung des vierten Wappens ist bei Abry nicht eindeutig, es könnte sich um einen einfachen Querbalken oder einen Wellenbalken handeln. Im ersten Fall wäre es, wie bei Abry, als Wappen Wees zu identifizieren und damit der Mutter der Großmutter mütterlicherseits, zuzuordnen. Einen Wellenbalken hingegen führt die Familie der Großmutter väterlicherseits, Groesbeck, im Wappen. Die Wappen setzen sich also folgendermaßen zusammen: Mutter, ?, Großmutter mütterlicherseits, Mutter der Großmutter mütterlicherseits oder Großmutter väterlicherseits. Als viertes Wappen wäre entweder das des Vaters (also Huyn von Geleen) oder das der Mutter des Großvaters väterlicherseits zu erwarten (Eyll), die jedoch beide nicht das wiedergegebene Wappen führen.

Textkritischer Apparat

  1. SS.

Anmerkungen

  1. Abry: „petit autel à gauche“.
  2. Bei Abry irrtümlich als Wappen Huyn von Geleen bezeichnet.
  3. Bei Abry irrtümlich als Wappen Mascherel bezeichnet.
  4. Zur Person vgl. Nr. 146.

Nachweise

  1. StA, Abry Nr. 76.
  2. Huyskens, Verschwundene Grabsteine, S. 139.

Zitierhinweis:
DI 32, Stadt Aachen, Nr. 190† (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di032d002k0019007.