Inschriftenkatalog: Aachen (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 32: Stadt Aachen (1993)

Nr. 165 Kornelimünster, St. Kornelius 1643

Beschreibung

Inschriftstein mit Chronostichon aus der westlichen Abschlußmauer des südlichen Zugangs, heute im Innern an der Westwand aufgestellt. Blaustein. Der Stein hat die Form eines unterhalb des Querbalkens abgeschnittenen Kreuzes mit glatten Armenden und ist nach oben durch einen flachen Kielbogen abgeschlossen. Darunter das IHS-Zeichen. In den oberen Zwickeln Viertelzylinder mit eingravierten Voluten. Zwischen den Voluten stilisierte Lorbeerzweige eingraviert. Darunter das Chronostichon. Zifferbuchstaben überhöht.

Maße: H. 39, B. 45, Bu. 2–3,3 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

AWK NRW, Arbeitsstelle Inschriften [1/1]

  1. IHSseptenos abIIsse DIes / bIs VIDIt IanVshIC stetIt Ins VetIs / InDa sVperbVs aqVIs

Übersetzung:

Zweimal sah Ianus1), daß jeweils sieben Tage vergangen waren. Hier stand das erhabene Inden in ungewöhnlichen Wassern.

Versmaß: Elegisches Distichon.

Kommentar

Am 14. Januar 1643 (nachdem zweimal 7 Tage des Monats vergangen waren) richtete ein Hochwasser in der Kirche schwere Schäden an.2) Abt Hermann von Eynatten ließ die Kirche wiederherstellen und den Inschriftstein anbringen.3)

Anmerkungen

  1. Der Name des Gottes Ianus wird hier als poetische Bezeichnung für den Monat Januar verwendet.
  2. Nach Eynatten (MWGF II, S. 66f.) stieg das Wasser bis zur Höhe von einem Meter. Nach Redinghoven stand das Wasser sogar „ad altitudinem viri in Templo et porticu“.
  3. Schorn, Eiflia sacra I, S. 408.

Nachweise

  1. BSB, Slg. Redinghoven, Bd. XVIII, f. 348v.
  2. KDM 9,2, S. 71.

Zitierhinweis:
DI 32, Stadt Aachen, Nr. 165 (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di032d002k0016501.