Inschriftenkatalog: Aachen (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 32: Stadt Aachen (1993)

Nr. 48 Heilig Kreuz Ende 15. Jh.

Beschreibung

Kelch. Silber getrieben und vergoldet, mit Aachener Beschau und unaufgelöstem Meisterzeichen.1) Sechspaßfuß mit frei durchbrochenem Rankenwerk am senkrecht abfallenden Rand. Am oberen Fußrand Stifterinschrift (A) zwischen Linien eingraviert. Sie erstreckt sich über vier Segmente, auf die anderen beiden sind die Wappen der Stifter aufgelegt. Der schlanke, sechsseitige Schaft läuft zum Fuß hin sternförmig aus. An seinem Sockel eine vollplastische Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes. Auf den Rotuli des durchbrochen gearbeiteten Nodus die Inschrift (B) in Gold auf blauem, vierpaßförmigem Emailgrund. Die schlichte Kuppa ruht in einem aus Blattwerk gebildeten Korb.

Maße: H. 21,2, Dm. (Fuß) 15,5, Bu. 0,5 (A), 1,0 (B) cm.

Schriftart(en): Frühhumanistische Kapitalis (A), gotische Minuskel (B).

AWK NRW, Arbeitsstelle Inschriften [1/5]

  1. A

    HVNC : CALICEM : DEDERV(N)T : GENEROSI : IOH(ANNE)S : DE : HERF : ET : MARGARETA : QVAID : EIVS : VRORa)

  2. B

    + iesus

Wappen:
Harff, Quadt

Kommentar

Die Konturen der Buchstaben sind doppelt eingraviert. A hat einen breiten Deckbalken und einen gebrochenen Querstrich, D besteht nur aus dem Bogen. E und H werden in unzialer Form verwendet. C, D, E, O und Q haben Verdickungen in der Mitte der Rundungen. Bei den Stiftern handelt es sich um Johannes von Harff zu Alsdorf (†1524), Ritter und Pfandherr zu Geilenkirchen, und seine Ehefrau Margarethe Quadt von Wickerath, mit der er seit 1481 verheiratet war.2) Da Margarethe Quadt vor 1500 verstorben ist, muß der Kelch gegen Ende des 15. Jh. angefertigt worden sein.

Textkritischer Apparat

  1. Scil. uxor.

Anmerkungen

  1. Vgl. Anhang Nr. 1.
  2. KDM 10,2, S. 113; Europ. Stammtafeln N.F. IV, Tf. 75.

Nachweise

  1. KDM 10,2, S. 113.
  2. Grimme, Große Jahrhunderte, S. 45f. mit Abb.
  3. Große Kunst, Nr. 41 u. Tf. 61.

Zitierhinweis:
DI 32, Stadt Aachen, Nr. 48 (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di032d002k0004805.