Inschriftenkatalog: Aachen (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 32: Stadt Aachen (1993)

Nr. 44 Pontstr. 13 1495

Beschreibung

Korbbogen einer vermauerten Tür im Torweg. Blaustein. Heinrich Dollart hatte das sog. Haus Rupenstein und das benachbarte Haus 1493 gekauft, nachdem er zuvor bereits mehrere darauf lastende Zinsen erworben hatte.1) Er ließ beide Häuser abreißen und auf dem Doppelgrundstück ein neues Haus errichten, das auch als „das große Haus von Aachen“ bezeichnet wurde. In dem Gebäude befindet sich heute das Zeitungsmuseum. Inschrift in die Stirn des Bogens eingehauen. Vierkantpunkte als Worttrenner.

Maße: H. 230, B. 160, Bu. 4 cm.

Schriftart(en): Gotische Minuskel.

AWK NRW, Arbeitsstelle Inschriften [1/1]

  1. h(err) heinricha) · dolhartb) · 1495c)

Kommentar

Heinrich Dollart war mit Maria von der Kamen verheiratet, deren Mutter ihm den ersten auf dem Haus Rupenstein liegenden Zins übertrug. Als Erbpächter des Dollarthammers betätigte er sich in der seit Mitte des 15. Jh. aufblühenden Aachener Metallindustrie.2) Von 1495 bis 1504 ist Dollart als Aachener Schöffe belegt. Er soll 1508 enthauptet worden sein3), vermutlich nachdem einer seiner Knechte ihn der Mittäterschaft beim Diebstahl von Silberbarren beschuldigt hatte.4) Das Haus befindet sich seit 1666 in städtischem Besitz.5)

Textkritischer Apparat

  1. Henrich Arnold.
  2. Delhart KDM; Dollhart von Coels.
  3. 1498 KDM.

Anmerkungen

  1. Von Coels, Schöffen, S. 223.
  2. Peltzer, Messingindustrie, S. 304. 1508 erwarb er einen zweiten Hammer, wohl den Hepishammer (Hashagen, Hoesch II, 1. T., S. 118).
  3. Schleicher, Stolberger Messingindustrie, S. 28; Macco, Wappen I, S. 216 (beide ohne Quellenangabe).
  4. Hashagen, a. a. O.
  5. Arnold, S. 203 Anm. 1.

Nachweise

  1. KDM 10,3, S. 149f.
  2. von Coels, Schöffen, S. 223.
  3. Königs, Bericht, S. 81.
  4. Arnold, Altaachener Wohnhaus, S. 203.

Zitierhinweis:
DI 32, Stadt Aachen, Nr. 44 (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di032d002k0004407.