Inschriftenkatalog: Aachen (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 32: Stadt Aachen (1993)

Nr. 41 Museum Burg Frankenberg 1487

Beschreibung

Tischglocke (Inv.-Nr. 170). Bronze vergoldet. Auf dem unteren Rand ein gravierter Wappenschild mit Agnus Dei. Inschrift in ein sehr schmales Schriftband an der Schulter eingraviert. Die Glocke ist laut Inventar ein Geschenk des Landgerichtsrats Edmunds. Vierspitze als Worttrenner.

Maße: H. 12,0, Dm. 8,5, Bu. 0,2 cm.

Schriftart(en): Kapitalis.

AWK NRW, Arbeitsstelle Inschriften [1/5]

  1. PETRVS · WIMARI · DE · ERCKLENS · DECANVS · AQVEN(SIS) · 1487a)

Kommentar

Die Schrift zeigt mit retrogradem N und ausgebuchtetem Kürzungsstrich Elemente der frühhumanistischen Kapitalis. Die übrigen typischen Merkmale wie der gebrochene Querstrich des A oder zweibauchiges E fehlen jedoch.

Peter von Erkelenz gehörte zu den Familiaren des Nikolaus von Kues, als dessen „Kämmerer“ er seit 1456 bezeichnet wird.1) Von 1457 bis zu seinem Tode 1494 ist er als Kanoniker des Marienstifts belegt, an dem er von 1466 bis 1491 das Amt des Dechanten bekleidete.2) Peter von Erkelenz führte das Agnus Dei auch in seinem Aachener Dechantensiegel. Es handelt sich dabei jedoch nicht um sein Familienwappen, sondern um das nach einem Aufenthalt in Brixen aus dem Stadtwappen übernommene Bild.3)

Textkritischer Apparat

  1. 1485 Meuthen.

Anmerkungen

  1. Vgl. dazu ausführlich Meuthen, Peter von Erkelenz.
  2. Offergeld, S. 877–879 mit weiteren Angaben.
  3. Meuthen, a. a. O., S. 709.

Nachweise

  1. E. Meuthen, Peter von Erkelenz (ca. 1430) – 1494, ZAGV 84/85, 1977/78, S. 701–744 (712 Anm. 48).

Zitierhinweis:
DI 32, Stadt Aachen, Nr. 41 (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di032d002k0004106.