Inschriftenkatalog: Aachen (Stadt)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 32: Stadt Aachen (1993)
Nr. 21† † Blasiusspital 1400 oder später
Beschreibung
Grabplatte aus Blaustein. In der Mitte ein Kelch mit Hostie in einem Vierpaß, darüber die vierzeilige Inschrift. Da die letzte Zeile nur die Jahreszahl trug, ist zu vermuten, daß das genaue Todesdatum nachgetragen werden sollte. Aus diesem Grund muß auch das Todesjahr selbst in Frage gestellt werden.
Text und Maßangaben nach Pick.1)
Maße: H. 220, B. 107 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel.
Hya) ligt begraven her Merthin Colreportz preister, rectoir diss(er) capellen. Bit gotb) voirc) syn seil ind) alle geloifgene) selen, amen. An(n)o d(omi)ni mocccc.
Übersetzung:
Hier liegt begraben Herr Martin Colreportz (Kölntor), Priester, Rektor dieser Kapelle. Bitte Gott für seine Seele und alle gläubigen Seelen, amen.
Textkritischer Apparat
- hi Adenaw.
- gott KDM.
- vir KDM.
- Mnd. ‚und‘.
- Mnd. ‚gläubig‘.
Anmerkungen
- Schreiben an Stadtbauinspektor Adenaw vom 9.März 1907, in StA Aachen F 7, Bl. 149.
- Ein zuvor angefertigter und im Stadtarchiv deponierter Abdruck der Inschrift und des Vierpasses ist dort heute nicht mehr auffindbar.
Nachweise
- StA, Akten des Hochbauamtes F 7, vol. 1a, Bl. 147–155.
- EdG 1907, Nr. 57.
- Adenaw, Funde, S. 118.
- KDM 10, 2, S. 305.
Zitierhinweis:
DI 32, Stadt Aachen, Nr. 21† (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di032d002k0002104.
Kommentar
Die Platte wurde bei Erdarbeiten am 26. Februar 1907 auf dem Grundstück Hof Nr. 9 in 60 cm Tiefe gefunden, zerbrach aber beim Verladen.2) Sie stammt vermutlich aus der Anfang des 19. Jh. abgerissenen Kapelle des Blasiusspitals. Martin Colreportz läßt sich quellenmäßig nicht nachweisen. Der Name weist darauf hin, daß er im Bereich eines der beiden Kölntore wohnte.