Inschriftenkatalog: Aachen (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 32: Stadt Aachen (1993)

Nr. 20 St. Jakob 2. Hälfte 14. Jh.

Beschreibung

Kelch. Silber vergoldet, Aachener Werkstatt. Ausladender, achteckiger Fuß mit konkav eingezogenen Segmenten. Schlichte Kuppa über einem gedrungenen Schaft mit kräftigem Nodus. Auf der Oberseite des Fußes unter einem gravierten Wimperg in Treibarbeit der Gekreuzigte (mit Titulus), über dem Querbalken Sol und Luna. Am Fuß des Kreuzes knien betend die Hll. Agnes und Katharina. Links und rechts von der Darstellung sind am Fußrand Metallbänder mit den eingravierten Namen aufgenietet.

Maße: H. 17, Dm. (Fuß) 16, Bu. 0, 3 cm.

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

  1. A

    KATERINAa)

  2. B

    AGNES

  3. C

    [I]N[RI]1)

Kommentar

Die Datierung des Kelches aus kunsthistorischer Sicht schwankt zwischen dem 14.2) und dem 15. Jh.3). Die Verwendung der gotischen Majuskel für die Beischriften läßt auf eine Entstehung vor dem 15. Jh. schließen.4) Selbst für das 14. Jh. ist die Majuskel mit offenem E, A mit breitem Abschlußstrich und in Agnes ohne Querstrich sehr konservativ. An der Zusammengehörigkeit von Kelch und Inschriftenbändern ist aber kaum zu zweifeln, da letztere der konkaven Form der Paßsegmente genau angepaßt sind und das Katharina-Band zudem den Winkel zum benachbarten Segment mitbeschreibt.

Textkritischer Apparat

  1. End- a hochgestellt.

Anmerkungen

  1. Io. 19,19.
  2. KDM: 14. Jh.; Grimme, Ergebnisse: 2. Hälfte 14. Jh.
  3. Grimme, Große Jahrhunderte: 15. Jh.; Große Kunst: frühes 15. Jh.
  4. Vgl. Kloos, Einführung, S. 132f.

Nachweise

  1. KDM 10, 2, S. 83.
  2. Grimme, Große Jahrhunderte, S. 95 mit Abb.
  3. Ders., Ergebnisse, S. 336.
  4. Große Kunst, S. 32f. u. Tf. 50.

Zitierhinweis:
DI 32, Stadt Aachen, Nr. 20 (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di032d002k0002007.