Inschriftenkatalog: Aachen (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 32: Stadt Aachen (1993)

Nr. 18 Köln, Erzbischöfliches Diözesanmuseum 1384

Beschreibung

Glocke aus Aachen-Haaren. Erhabene Schulterinschrift, oben von drei Stegen, unten von einem Steg eingerahmt. Drei weitere Stege oberhalb des Schlagrandes. Punkte als Worttrenner, zwischen dem Kreuz und dem ersten Wort drei übereinander angeordnete Punkte. Das Ende der Inschrift ab vocor ist aus Platzgründen in kleineren Buchstaben zweizeilig übereinander angeordnet.

Maße: H. 116, Dm. 110, Bu. 4, 0/1, 7 cm.

Schriftart(en): Gotische Majuskel.

AWK NRW, Arbeitsstelle Inschriften [1/5]

  1. + SIGNVM · DONO · CHORO · FLEO · FVNERA · FESTA · DECORO · VOCOR · MARIA / · A(NNO) · D(OMINI) · M·CCC·LXXXIIII ·

Übersetzung:

Ich gebe dem Chor das Zeichen, beweine die Begräbnisse, schmücke die Festlichkeiten. Maria werde ich genannt. Im Jahre des Herrn 1384.

Versmaß: Ein leoninischer Hexameter (signum – decoro).

Kommentar

Die gotische Majuskel ist sehr sorgfältig ausgestaltet. Für E, H, M und V wurde die unziale, für A die pseudounziale Form gewählt. N und U werden kapital dargestellt. C, E, M und V sind vollständig abgeschlossen. Das N ist retrograd, der Schrägbalken feinstrichig ausgeführt. Der Querbalken des A wird durch einen oder zwei feine Schrägstriche gebildet, die an einem zur linken Haste parallel laufenden Haarstrich enden. I, der Mittelbalken des E und der mittlere Schaft des M haben in der Mitte einen Nodus. Eine Glocke von 1384 mit demselben Text befindet sich in der Pfarrkirche St. Sebastian in Würselen.

Nachweise

  1. Renard, Rhein. Glocken, Abb. 15.
  2. KDM 9, 2, S. 111.

Zitierhinweis:
DI 32, Stadt Aachen, Nr. 18 (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di032d002k0001807.