Inschriftenkatalog: Aachen (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 32: Stadt Aachen (1993)

Nr. 161(†) St. Nikolaus um 1640

Beschreibung

Ölgemälde des dreigeschossigen Hochaltars. Über einem hohen Podest erheben sich in drei Etagen Gemälde mit Darstellungen der Kreuzigung und der Kreuzabnahme sowie eine kreisrunde Pietà. Die Gemälde werden von jeweils zwei mit aufgelegten Weintrauben und -blättern verzierten Säulen eingerahmt. Seitlich der Säulen auf Gesimsen die Figuren zweier Evangelisten, des Antonius von Padua und des Franz von Assisi. Auf dem Rahmen unterhalb der Kreuzigungsdarstellung, die in schwarzer Farbe auf braunem Grund den Kreuztitulus trägt, soll sich nach Faymonville (KDM) die heute verlorene Inschrift (B) befunden haben. Vermutlich wurde sie bei der Wiederherstellung des im 2. Weltkrieg schwer beschädigten Altars übermalt. Die drei Ölgemälde stammen von der Hand des Rubens-Schülers Abraham von Diepenbeeck (1596–1675). Die Maße des Altars und der Inschrift konnten wegen der Höhe der Anbringung nicht ermittelt werden.

Schriftart(en): Kapitalis.

  1. A

    IESVS NAZA/RENVS REX / IVDAEORVM1)

  2. B

    Christo crucifixo sacrum

Übersetzung:

Dem gekreuzigten Christus geweiht.

Kommentar

Der Altar wurde aus einer Stiftung des Werner Baron von Pallant finanziert, der dem Konvent für den Altar, die Chorfenster und die Erneuerung der Konventsgebäude insgesamt mehr als 3000 Imperialen zur Verfügung stellte.2) 1649 legte der Stifter im Aachener Franziskanerkloster Profeß ab und wurde nach seinem Tode im Jahre 1653 in St. Nikolaus beigesetzt.3) 1794 wurden die beiden oberen Ölgemälde nach Paris verbracht, gelangten aber 1815 wieder zurück nach Aachen.4)

Anmerkungen

  1. Io. 19,19.
  2. FranzA, Tr. 10, f. 77r.
  3. FranzA, Tr. 15, f. 1f.
  4. KDM 10,2, S. 167.

Nachweise

  1. Neu, Franziskanerkloster, S. 118.
  2. KDM 10,2, S. 167.

Zitierhinweis:
DI 32, Stadt Aachen, Nr. 161(†) (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di032d002k0016103.