Inschriftenkatalog: Aachen (Stadt)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 32: Stadt Aachen (1993)
Nr. 56 Marienburg (heute Ehrenmal) 1512
Beschreibung
Inschriftstein, links neben dem Eingang in 2,50 m Höhe in die Mauer eingelassen. Blaustein. Nach oben hin durch ein kleines, schräges Schutzdach abgeschlossen. Der Stein befand sich ursprünglich oberhalb des Einganges.
Maße: H. 43, B. 135, Bu. 5 cm.
Schriftart(en): Gotische Minuskel mit Fraktur-Versalien.
Anno dusent vc Inde xii vp marie(n) / cruitwionge(n)a) oue(n)t wart dis tor(n)b) aen/gelacht
Übersetzung:
Im Jahr tausend fünfhundert und zwölf am Abend vor Maria Kräuterweihe wurde dieser Turm angelegt.
Datum: 14. August
Textkritischer Apparat
- cruitwiongen = Kräuterweihe (15. August); vgl. Schiller/ Lübben 2, S. 586.
- tor Pick. Mnd. und ripuarisch/kölnisch torn = ‚Turm' (vgl. Schiller/Lübben 5, S. 580).
Nachweise
- StA, Meyer, Hs. 273, f. 6v.
- Käntzeler, Marienburg.
- Haagen, Topographie, S. 38.
- Pick, AAVerg., S. 161.
- Rhoen, Befestigungswerke, S. 81 u. 167.
- KDM 10,3, S. 104.
- Huyskens, Stadtbefestigungen, S. 190.
Zitierhinweis:
DI 32, Stadt Aachen, Nr. 56 (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di032d002k0005607.
Kommentar
Die Marienburg war Bestandteil des im 14. Jh. angelegten äußeren Befestigungsringes um die Stadt. Beim 1512 begonnenen Neubau wurden wenige Teile des alten Turmes übernommen. 1932 wurde der Marienturm zum Ehrenmal umgestaltet, 1944 schwer beschädigt und in den Jahren 1950 bis 1955 wiederaufgebaut.