Inschriftenkatalog: Aachen (Stadt)

Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.

DI 32: Stadt Aachen (1993)

Nr. 55 Stolberg, Kloster der Christenserinnen 1500–15101)

Beschreibung

Kelch. Silber vergoldet, gemarkt mit dem Meisterzeichen des Hans von Reutlingen (vgl. Anhang Nr. 3) und der Aachener Beschau. Sechspässiger, glatter Fuß, auf einem Segment ein eingraviertes Kreuz. Sechsseitiger Schaft mit abgeplattetem Nodus. Emaillierte Inschrift auf die rautenförmigen Rotuli verteilt. Glatte Kuppa. Unter dem Fuß Restaurierungsvermerk.2) Der Kelch gelangte durch den Umzug der Christenserinnen von Aachen nach Stolberg-Venwegen.

Maße: H. 19, Dm. 13,2, Bu. 0,8 cm.

Schriftart(en): Frühhumanistische Kapitalis.

  1. IhESVS

Kommentar

Die frühhumanistische Kapitalis erscheint hier nicht in ihrer voll ausgebildeten Form. Statt des Majuskel-H mit ausgebuchtetem Querstrich, wie Hans von Reutlingen es bei zahlreichen anderen Werken verwendet (vgl. DI Aachen Dom Nr. 86, 87, 96), wählt er hier ein Minuskel- h, dessen oberes Schaftende quer nach rechts gezogen ist. Das epsilonförmige E ist durch zwei senkrechte Haarstriche verziert, die den mittleren Querstrich durchkreuzen. Starkes An- und Abschwellen der Hasten und Bögen erzeugt eine plastische Wirkung.

Anmerkungen

  1. Datierung nach Grimme.
  2. Renovatum Et Inauratum Anno 1675 Iterum Renovatum 1831 Iterum 1913 AXI“.

Nachweise

  1. Grimme, Große Jahrhunderte, S. 115 mit Abb.

Zitierhinweis:
DI 32, Stadt Aachen, Nr. 55 (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di032d002k0005500.