Inschriftenkatalog: Aachen (Dom)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 31: Aachen (Dom) (1992)
Nr. 5† Dom, Schatzkammer 8. Jh.?
Beschreibung
Lederstreifen mit Aufschrift in Tinte. Er befand sich gemeinsam mit einer Johannesreliquie in einem kleinen Holzreliquiar.1) Die dazugehörige Reliquie befand sich laut Kessel nicht im Reliquiar. Da Kessel die Schrift als merowingisch bezeichnet, dürfte es sich – wie bei der von ihm ebenso klassifizierten Martialinschrift2) – um eine Unziale gehandelt haben.
Inschrift nach Kessel.
S(anc)tosa) auduind(us)
Textkritischer Apparat
- Sic!
Anmerkungen
- Kessel, S. 133 Nr. 35. Vgl. Nr. 32.
- Vgl. Nr. 3.
- Bibl. Sanct. II, Sp. 65f.
- MGH SS rer. Merov. V, S. 735.
- LdMA 1, Sp. 1198.
- Schiffers, Reliquienschatz, S. 82.
Nachweise
- Kessel, Geschichtliche Mittheilungen, S. 133.
Zitierhinweis:
DI 31, Aachen (Dom), Nr. 5† (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di031d001k0000505.
Kommentar
Bei dem Heiligen handelt es sich vermutlich um Audomarus, dessen Name auch in der Form Audmondus überliefert ist.3) Der um 670 verstorbene Bischof von Thérouanne wird bereits 723 als Heiliger unter den Patronen des von ihm gegründeten Klosters in Sithiu genannt4) und seit der Karolingerzeit regelmäßig in den Martyrologien aufgeführt5). Reliquien eines als Audemundus bezeichneten Heiligen führen schon die Reliquienverzeichnisse des 12. und 13. Jh. an.6)