Inschriftenkatalog: Aachen (Dom)
Katalogartikel in chronologischer Reihenfolge.
DI 31: Aachen (Dom) (1992)
Nr. 53 Dom, Schatzkammer 14. Jh.
Beschreibung
Emailplatten mit Evangelistensymbolen und -darstellungen an einem Kreuz des 19. Jh. Über dem Schaft, in den ein zylinderförmiges Ostensorium mit Reliquie eingearbeitet ist, erhebt sich ein Kreuz mit gläsernen Armen, die in Form von fünfblättrigen Lilien enden. Im Mittelrechteck gemalte Darstellungen der Kreuzigung auf der Vorderseite und der thronenden Muttergottes auf der Rückseite.1) Um sie angeordnet befinden sich auf den Armen des Kreuzes quadratische Emailplatten des 14. Jh., die auf der Vorderseite die Evangelistensymbole mit den Beischriften (A) bis (D), auf der Rückseite drei der Evangelisten mit Tituli und Christus als Weltenrichter zeigen. Inschriften in Niello. Die Platten sollen vom früheren Einband des ottonischen Evangeliars stammen.2)
Maße: H. 2,3 (Platten), B. 2,3, Bu. 0,1–0,2 cm.
Schriftart(en): Gotische Majuskel.
- A
S(ANCTVS) · LVCAS
- B
S(ANCTVS) · MATHEVS
- C
S(ANCTVS) · MARCVS
- D
S(ANCTVS) · JOANNES
- E
S(ANCTVS) · LVCAS
- F
S(ANCTVS) · MA[THEVS]
- G
S(ANCTVS) · MA[R]C[VS]
Anmerkungen
- Ob es sich dabei um moderne Darstellungen oder, wie von Appuhn vermutet, um venetianische Malereien des 14. Jh. handelt, ist bislang ungeklärt. Vgl. Grimme, Domschatz.
- Grimme, Domschatz.
Nachweise
- Grimme, Große Jahrhunderte, S. 81 Nr. 21.
- Ders., Domschatz, Nr. 162 u. Tf. 187f.
Zitierhinweis:
DI 31, Aachen (Dom), Nr. 53 (Helga Giersiepen), in: www.inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di031d001k0005301.
Kommentar
Die Buchstaben sind vollkommen abgeschlossen. Die Bögen weisen in der Mitte leichte Verdickungen auf. E, H und M werden unzial, N unzial und kapital mit retrogradem Schrägstrich verwendet. Auffällig ist vor allem die Verwendung von sechs verschiedenen Formen des A.