Die Inschriften der Stadt Lüneburg

Vorwort

Der vorliegende Band entstand in der Zeit vom Herbst 2009 bis zum Frühjahr 2017 im Auftrag der Inschriftenkommission der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen. Die Klosterkammer Hannover, die Sparkassenstiftung Lüneburg und die VGH-Stiftung haben das Projekt gefördert und sich auch an den Druckkosten beteiligt, wofür ich allen drei Institutionen herzlich danke.

Die Edition umfasst die Inschriften der Stadt Lüneburg bis zum Jahr 1650 und beruht auf einer schon in den 1980er Jahren von Dr. Eckhard Michael (Lüneburg, † 2011) angelegten Sammlung, die aus 397 Inschriften und weiteren 50 Kurztexten (Jahreszahlen und Kreuzestituli, vgl. Anhang 1) bestand. Der Katalog der Inschriften konnte seit dem Herbst 2009 durch die systematische Erfassung der erhaltenen Inschriftenträger, besonders aber auch der umfangreichen kopialen Überlieferung beträchtlich erweitert werden und enthält in der vorliegenden Form 1012 Nummern, der Anhang 1 weitere 133 Jahreszahlen und Kreuzestituli. Verwiesen wird auf die bereits im Band DI 24 von Eckhard Michael publizierten 32 Inschriften des Klosters St. Michaelis aus der Zeit vor der Reformation, um den Inschriftenbestand des Klosters St. Michaelis insgesamt zu erfassen. Nicht verwiesen wird hingegen auf die Inschriften des heute zum Lüneburger Stadtgebiet gehörenden Klosters Lüne aus der Zeit bis zur Reformation, die ebenfalls im Band DI 24 enthalten sind, und auf die Inschriften des Klosters Lüne seit der Reformation bis zum Jahr 1700 im Band DI 76, Lüneburger Klöster; diese sind in den beiden Bänden DI 24 und 76 bereits vollständig erfasst mit Nachträgen in der Datenbank ‚Deutsche Inschriften Online‘ (DIO). Grundsätzlich ist bei den Projekten der ‚Deutschen Inschriften‘ zwar Vollständigkeit angestrebt, diese ist für die Stadt Lüneburg jedoch sicherlich noch nicht erreicht. Das zeigen die bis zur Drucklegung dieses Bandes in der Stadt wie auch in den Archivalien immer wieder hinzugekommenen Neufunde. Eventuelle Nachträge können ab April 2019 zusammen mit dem Lüneburger Inschriftenbestand in der Datenbank ‚Deutsche Inschriften Online‘ (DIO, www.inschriften.net) publiziert werden.

Ohne vielfältige Unterstützung von allen Seiten wäre die Durchführung dieses großen Projekts nicht möglich gewesen. Allen voran möchte ich drei Lüneburgern danken, die mir immer wieder beim Aufspüren und bei der Bearbeitung von Inschriften geholfen haben: Prof. Dr. Edgar Ring und Dr. Ulfert Tschirner (beide Museum Lüneburg) sowie dem Restaurator Markus Tillwick. Ihnen habe ich zahlreiche Hinweise auf mir bis dahin unbekannte Objekte zu verdanken, die Herren Ring und Tschirner haben meine Arbeiten im Lüneburger Rathaus und im Museum Lüneburg begleitet; durch Markus Tillwick und Inga Blohm habe ich spannende Einblicke in die Restauratoren-Werkstatt bekommen. Prof. Dr. Edgar Ring hat viele Kontakte zu Lüneburger Privatleuten vermittelt, in deren Häusern sich Inschriften befinden. Diese haben mich mit großer Freundlichkeit empfangen und meine Arbeit ganz besonders an den Balkendecken der Lüneburger Bürgerhäuser mit großem Interesse an der Sache unterstützt, wofür ich mich bei allen herzlich bedanke. Das gilt in ganz besonderem Maße auch für den Eigentümer der Ratsapotheke, Herrn Gert Welsow († 2016). Sehr ergiebig und erfreulich war immer wieder der Gedankenaustausch mit dem ausgezeichneten Lüneburg-Kenner Dr. Hansjörg Rümelin (Hannover) und mit Lukas Weichert M. A. (Göttingen), dem Spezialisten für das Kloster St. Michaelis. Den Küstern der Lüneburger Kirchen Hartmut Sost und dem inzwischen verstorbenen Küster Peter Struck (St. Johannis), Jürgen Meyermann (St. Michaelis) und Maik Ondra (St. Nicolai) danke ich für ihre vielfältige Hilfe und große Geduld. Bei der Bearbeitung der Lüneburger Glocken hat mich wie schon so oft der Glockensachverständige der Evangelischen Landeskirche Hannovers, Andreas Philipp, unterstützt. Die Zusammenarbeit mit den Restauratorinnen der Lüner Textilwerkstatt Wiebke Haase und Tanja Weißgraf sowie mit Dr. Charlotte Klack-Eitzen (Hamburg) war wieder einmal höchst erfreulich.

Etliche Lüneburger Inschriftenträger befinden sich in großen Museen außerhalb der Stadt, bei deren Mitarbeitern ich mich herzlich bedanken möchte: auch stellvertretend für ihre Kollegen sind hier zu nennen Dr. Antje-Fee Köllermann (Landesgalerie Hannover), Dr. Sally Schöne (Museum [Druckseite 8] August Kestner Hannover), Dr. Christine Klitzinger (Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg), Dr. Susanne Netzer (Kunstgewerbemuseum Berlin) und Dr. Ulrike Weinhold (Grünes Gewölbe Dresden). Die Arbeit an den Stücken des Lüneburger Ratssilbers in Berlin und an dem Lüneburger Prunkspiegel im Grünen Gewölbe in Dresden gehörten fraglos zu den besonderen Highlights dieses Inschriftenprojekts.

Einen ganz wesentlichen Bestandteil der Arbeit an den Lüneburger Inschriften machte die Arbeit in den Archiven und Bibliotheken aus: die Handschriftenabteilung der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Hannover hat mir zahlreiche Filme ihrer Handschriften zur Verfügung gestellt, die ich in der Handschriftenabteilung der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen neben den dort vorhandenen Originalen der Lüneburger Chroniken sichten konnte. Weitere Handschriften konnte ich in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel und in der Lüneburger Ratsbücherei durchsehen. Allen Bibliothekaren gilt mein herzlicher Dank für ihre Unterstützung. Ganz besonders wichtig, sowohl was die kopiale Überlieferung betrifft als auch die geradezu unerschöpflichen Materialien für die Kommentierung der Inschriften, ist das Stadtarchiv Lüneburg. Seinem Leiter Dr. Thomas Lux (auch Ratsbücherei Lüneburg) und seiner Amtsvorgängerin Dr. Uta Reinhardt, Danny Kolbe und Lara Wojahn sowie allen anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danke ich für ihre Unterstützung und für die unbürokratischen Arbeitsbedingungen. Dank Heike Pust (Kirchenarchiv der Superintendentur Lüneburg) und Anette Wulf-Rudat (Kirchenbuchamt Lüneburg) waren auch die Aufenthalte in der Superintendentur sehr ertragreich.

Die Durchführung dieses Projekts wäre so nicht möglich gewesen, wenn mich nicht bei der Arbeit an den Originalen Dr. Jens-Uwe Brinkmann (Hamburg) und Jürgen Schmidt (Dierkshausen) – häufig auch beide zusammen – in unermüdlicher und unentgeltlicher Weise unterstützt hätten. Die profunde Lüneburg-Kenntnis beider ist mir dabei sehr zugute gekommen, ganz besonders auch die kunsthistorische und historische Fachkompetenz von Dr. Jens-Uwe Brinkmann, mit dem ich zahlreiche Lüneburgensien eingehend diskutiert habe. Beide haben auch die Mühen des Korrekturlesens auf sich genommen. Angesichts der zahlreichen lateinischen Inschriften gilt mein ganz großer Dank Prof. Dr. Fidel Rädle (Göttingen), der diese teilweise äußerst komplizierten Texte übersetzt hat und die Übersetzungen aller Inschriften am Schluss in einem sehr aufwendigen Arbeitsgang noch einmal überprüft hat. In diesem Zusammenhang danke ich auch ganz herzlich den Mitarbeiterinnen der Göttinger Arbeitsstelle Mona Dorn M. A. und Dr. Katharina Kagerer, die sich um die Überprüfung der Übersetzungen höchst verdient gemacht haben. Das Team der Göttinger Inschriftenarbeitsstelle hat mir in allen Phasen des Projekts hilfreich zur Seite gestanden, allen voran wie immer mit großem Einsatz Frau Dr. Christine Wulf, die das Entstehen des Bandes von der Projektplanung an bis zur Korrekturphase und Drucklegung in altbewährter Weise begleitet und dabei eine Menge ihrer Arbeitszeit investiert hat. Der Kommissionsvorsitzende Prof. Dr. Arnd Reitemeier hat meine Arbeiten ebenso freundlich unterstützt wie sein Amtsvorgänger Prof. Dr. Nikolaus Henkel. Dr. Julia Zech hat zusammen mit dem Team der Göttinger Arbeitsstelle die umfangreichen Register geprüft. Meine Göttinger Kollegen Dr. Katharina Kagerer und Dr. Jörg Lampe hatten jederzeit ein offenes Ohr für meine Anliegen. Auch den Kollegen der anderen Arbeitsstellen verdanke ich wieder viele Hinweise.

Gewidmet ist dieser Band dem am 4. April 2011 verstorbenen Dr. Eckhard Michael, dem Direktor des Museums für das Fürstentum Lüneburg, dem ehemaligen Inschriftenkollegen und guten Freund. Eckhard Michael hat mir wenige Jahre vor seinem Tod die von ihm angelegte Lüneburger Inschriftensammlung übergeben zu dem Zweck, dass ich daraus einen Inschriftenband machen möge. Welchen Umfang dieses Projekt annehmen würde, war uns beiden zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst. Ich hoffe, das Ergebnis ist in seinem Sinne ausgefallen. Ganz sicher aber hätte es ihn sehr gefreut, dass die Lüneburger Inschriften als Jubiläums-Band 100 der Reihe „Die Deutschen Inschriften“ erscheinen.

Göttingen im Frühjahr 2017

Sabine Wehking

Zitationshinweis:

DI 100, Lüneburg (Stadt), Einleitung, Vorwort (Sabine Wehking), in: inschriften.net,  urn:nbn:de:urn:nbn:de:0238-di100g019e009.