Die Inschriften des Rems-Murr-Kreises

6. Nicht aufgenommene Inschriften

Im Katalog der Inschriften konnten einige Glocken nicht berücksichtigt werden, deren Vorhandensein zwar bezeugt ist, deren Inschriften aber nicht überliefert sind. So ist von einer großen Glocke in Oppelsbohm, die kurz vor 1652 umgegossen wurde, lediglich das Herstellungsjahr 1440 bekannt. Bei einer kleineren aus derselben Kirche stammenden spätgotischen Glocke, die erst 1918 abgeliefert wurde, reicht der bloße Hinweis auf die vier Evangelistennamen nicht zur zuverlässigen Rekonstruktion der Inschrift aus166). Eine weitere Evangelistenglocke aus der Zeit um 1500 befand sich bis 1917 in der ev. Pfarrkirche zu Weiler (Stadt Schorndorf)167), die Glockenakten des Landeskirchlichen Archivs in Stuttgart verzeichnen den Wortlaut nicht.

Die Sterbeinschrift des 1569 verstorbenen und in der Schorndorfer Stadtkirche begrabenen Johann Jakob Spengler von Neckarburg wird von David Wolleber nur paraphrasierend wiedergegeben168). Demnach war der Knabe zur Schulausbildung nach Schorndorf gekommen. Im Garten des 1834 abgerissenen Schlosses zu Plüderhausen, das ab der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts bis 1653 im Besitz der Familie Leiningen war, befand sich die Grabplatte des 1565 verstorbenen ehrenfesten Johann Leiningen [Druckseite LVIII] zu pliderhusen, der volle Wortlaut war nicht zu ermitteln169). Erhaltene kleine Grabplattenfragmente, die nur noch unzusammenhängende Einzelbuchstaben enthalten (im Murrhardter Carl-Schweizer-Museum und im Backnanger Turmschulhaus170)), wurden ebensowenig berücksichtigt wie die zahlreichen isolierten Bauzahlen und Initialen an Gebäuden.

Ein Zinnreliquiar (?) Trierer Herkunft mit Darstellung des Heiligen Rocks – demnach jedenfalls aus der Zeit nach 1512, als der Heilige Rock in Trier erstmals ausgestellt wurde, – wurde 1923 bei Kanalisationsarbeiten im Bereich des Murrhardter Klosters gefunden, ist aber mittlerweile verschollen. Ebenfalls verschwunden sind die diesbezüglichen Fundberichte und Fotos im Landesdenkmalamt Stuttgart, so daß heute nur noch der Hinweis A. Schahls auf eine Aufschrift mit Marienanrufung und eine Abbildung im Kunstdenkmäler-Inventar des Rems-Murr-Kreises existieren, auf der freilich die Inschrift nicht zu erkennen ist171).

Zitationshinweis:

DI 37, Rems-Murr-Kreis, Einleitung, 6. Nicht aufgenommene Inschriften (Harald Drös und Gerhard Fritz), in: inschriften.net, urn:nbn:de:0238-di037h011e000.

  1. Vgl. Kdm Rems-Murr 291. »
  2. Ebd. 1042. »
  3. Wolleber, Chor. Würt. (J1 Nr. 24) 586; vgl. Reichert nr. 74. »
  4. Kdm Rems-Murr 734 ohne Quellenbeleg. In den an anderer Stelle angeführten von Schahl benutzten Quellen fand sich kein entsprechender Eintrag. »
  5. Vgl. oben Anm. 39. »
  6. Kdm Rems-Murr 593f. »