Die Inschriften des Landkreises Calw

3. Die Inschriftenträger

Die relativ dünne Besiedelung des Landkreises und der hohe Anteil an landwirtschaftlichen bzw. bewaldeten Nutzflächen läßt zunächst eine geringe Dichte historischer Sachquellen – und um sie handelt es sich in der vorliegenden Edition – erwarten. Größere städtische Zentren fehlen; die beiden bedeutendsten Städte Calw und Nagold haben durch kriegerische Ereignisse und Brände ihre gesamte ältere Bausubstanz verloren. Die Besiedelungsdichte des Kreises Calw liegt auch heute noch weit unter der des benachbarten und flächenmäßig erheblich kleineren Enzkreises23). Um so mehr erstaunt die Inschriftendichte des Gebiets, die nur geringfügig hinter der des Enzkreises zurücksteht: er hat einen Inschriftenbestand von 385 Katalognummern, während der vorliegende Band 374 verzeichnet. Das kann nicht allein mit den klösterlichen Ansiedlungen der beiden Kreise zusammenhängen, die mit Hirsau und Herrenalb im einen, mit Maulbronn im anderen im Verhältnis 2 : 1 stehen, also den Kreis Calw deutlich begünstigen. Das Fehlen bedeutsamer Grablegen des niederen Adels wiederum müßte aber als gewichtiger Faktor für eine viel geringere Inschriftendichte gelten, denn gegen Tiefenbronn mit seiner Gemmingen-Grablege haben weder Berneck noch Vollmaringen mit der Londorfer Kapelle [Druckseite XVI] ein Gegengewicht zu bieten24). Anderseits zeigt eine Aufschlüsselung der Inschriftenträger nach Sachgruppen eine nahezu identische Verteilung. Auf die Zeugnisse des Totengedenkens (Grabplatten, Grabsteine, Epitaphien, Totenschilde) entfallen rund 230 Katalognummern, 41 sind der Gruppe der Bauinschriften zuzuordnen, zu denen noch 16 Kabinettscheiben kommen, von denen allerdings ein großer Teil zerstört ist. Die Zahl der Glocken ist mit 43 verhältnismäßig hoch, gering mit 9 die Zahl der Vasa sacra, zweifellos eine Folge der obrigkeitlich verordneten und systematisch vollzogenen Einführung der Reformation, die Zeugnisse des katholischen Ritus nicht mehr in den Kirchen duldete. Wandmalereien haben sich insgesamt nur 10 (mit Beschriftungen) erhalten, auch sie wurden übertüncht oder durch neue Bilder ersetzt. Flurdenkmäler sind lediglich 3 noch im Original aufzufinden. Aus diesen Zahlen läßt sich erschließen, daß offenbar keine außergewöhnlichen Verluste eingetreten sind, daß vielmehr tatsächlich der noch erhaltene Inschriftenbestand das ursprünglich vorhandene widerspiegelt. Dazu paßt, daß die Zahl der erhaltenen Inschriften mit 242 im Verhältnis zu den 132 verlorenen erstaunlich hoch ist: rund zwei Drittel aller erfaßten Inschriften sind noch im Original vorhanden, etwa ein Drittel läßt sich zusätzlich aus ungedruckten Quellen oder aus der älteren Literatur nachweisen. Auch diese Verhältniszahlen entsprechen aber in etwa dem Befund anderer Landkreise, vor allem dem des benachbarten Enzkreises. Über die tatsächlich früher vorhandenen Denkmäler läßt sich aus diesen Zahlen kein Befund ermitteln; der Vergleich mit dem Enzkreis und mit ähnlich strukturierten Bearbeitungsgebieten auch aus anderen Regionen zeigt nur ganz exemplarisch, daß zwar von den heutigen Beständen her ein gewisser Schluß auf die Gattung der Inschriftenträger und ihre Häufigkeit möglich und zulässig ist, nicht jedoch auf deren absolute Zahlen, die um ein Vielfaches höher anzusetzen sein werden. In Analogie zu anderen schriftlichen Quellen wird man auch bei der inschriftlichen Überlieferung damit rechnen müssen, daß der weitaus größte Teil des einstmals vorhandenen Denkmälerbestandes und alle damit verbundenen Schriftzeugnisse trotz der Ausfertigung auf ‚dauerhaftem’ Material verloren sind. Diese Deperdita dürften selbst bei noch so günstiger Quellenlage nicht oder nur zu einem Bruchteil durch die nicht-originale Überlieferung zu ersetzen sein25). So ist die gesamte romanische und frühgotische Ausstattung der Klosterkirche Hirsau mit den sicher vorhandenen Wandmalereien, mit Paramenten und Vasa sacra verloren, von deren Vorhandensein die Schriftquellen zwar berichten, deren genauere Beschreibung jedoch nicht überliefert ist; das Gleiche trifft auch für Herrenalb und Maria Reuthin zu. Überdauert haben jeweils nur wenige Steindenkmäler, und auch deren Zahl ist mit Sicherheit ganz bedeutend dezimiert, weil sie bei späteren Umbauten zerschlagen und verbaut wurden. In der spätgotischen Umbauphase im Kloster Hirsau unter den Äbten Bernhard von Gernsbach und Blasius Scheltrub wurden Kapitelsaal und Kreuzgang des romanischen Klosters völlig abgetragen und neu aufgebaut; dabei ist – dem vorhandenen Baubefund nach – das Bodenniveau abgesenkt worden, und die dort mit einiger Sicherheit zu vermutenden Grabplatten und Denkmäler mußten entfernt werden26). In der romanischen Klosterkirche waren vorwiegend die Äbte vor den Seitenaltären bestattet, ihre Grabstätten sind aus dem ,Codex Hirsaugiensis’ bekannt, die Inschriften zitiert er nicht. Nur wenige Schriftdenkmäler sind bei Grabungen der letzten Jahrzehnte wieder aufgefunden worden – mitunter sehr fragmentarisch – oder aus der schriftlichen Überlieferung zu belegen. Für diese (im Vergleich zu anderen Kirchen) auffallend karge Überlieferung gibt es aus der Klostergeschichte keine Erklärung; fast unausweichlich drängt sich der Schluß auf, daß im Zusammenhang der durchgreifenden Erneuerung der Kirche im Inneren und der neuen Ausmalung auch der Bodenbelag völlig ausgewechselt [Druckseite XVII] wurde. Trotz allen Traditionsbewußtseins nahm man offenbar auch die Grabdenkmäler heraus, zumal die grabdeckenden Platten sicher nahezu abgetreten und jedenfalls unansehnlich waren. Das widerspricht zwar ganz deutlich den Bemühungen um die Erhaltung der Denkmäler für Graf Erlafried von Calw und den Klosterpatron Aurelius in der Mitte des 16. Jahrhunderts (vgl. nrr. 135 und 160), aber möglicherweise hat die durchgreifende Gebäudeerneuerung keine andere Wahl gelassen. Diese Vermutung läßt sich beispielhaft am Schicksal der Platte des Herzogs Bertold von Zähringen (nr. 5) verifizieren: die Fragmente wurden erst bei neueren Ausgrabungen im Bereich des Sommerrefektoriums aufgefunden, weder Parsimonius noch Rainolt verzeichneten den Text. Sie muß also spätestens im 16. Jahrhundert (geht man vom Fundort aus, schon beim Neubau des Sommerrefektoriums!) bereits aus der Kirche entfernt worden sein und mit ihr vermutlich viele andere.

Die ursprünglich vorhandene Zahl der Totengedächtnismäler wird gerade in Hirsau um ein Vielfaches höher gewesen sein, selbst wenn das abgelegene Schwarzwaldkloster wahrscheinlich als Grablege weniger bevorzugt wurde als andere Klöster des gleichen Ordens. Es läßt sich aber auch darüber keine verläßliche Aussage machen, weil die Quellengrundlage fehlt; angesichts der zahlreichen Stiftungen, die der ,Codex Hirsaugiensis’ verzeichnet, sollte man mit repräsentativen Grabdenkmälern und Epitaphien rechnen dürfen. Die Reformation und der mit ihr verbundene Bildersturm haben dann aber auch die erneuerten spätgotischen Ausstattungen der Klöster in Mitleidenschaft gezogen und ebenso in den Stadt- und Dorfkirchen weitgehend alles entfernt, was mit dem neuen Glauben nicht vereinbar war. Hier ist wieder ein Blick auf Tiefenbronn im Enzkreis aufschlußreich, das als ritterschaftlicher Besitz der Gemmingen beim alten Glauben verharrte und daher seine Kirchenausstattung mit Altären und Vasa sacra – wenn auch sicher nicht unbeeinträchtigt – bewahren konnte. Weitere Einbußen brachte der Dreißigjährige Krieg, obwohl er lediglich die nahe der Durchgangsstraßen gelegenen Ortschaften berührt hat. Verheert wurde Calw, dessen totale Einäscherung 1634 schon die Zeitgenossen entsetzt und verstört registrierten27). Ein zweites Mal hatte Calw und mit ihm Kloster Hirsau durch die Truppen des Generals Mélac während des Pfälzischen Erbfolgekriegs fremde Besatzung in seinen Mauern; damals wurde Hirsau mit der noch romanischen Basilika und das Kloster mit allen Ausstattungen der um 1500 neuerbauten Klausuranlagen weitgehend vernichtet, in Calw wurde die neuerbaute Stadtkirche abermals zerstört und mit ihr alles, was noch von der alten Ausstattung sich erhalten hatte.

Das 18. und 19. Jahrhundert haben dann mit Kirchenerweiterungen und Neubauten weitere Lücken gerissen: von vielen Kirchen blieben nur die romanischen Chortürme erhalten, während andere völlig abgetragen wurden. Das gilt für die sog. ‚Vorstadtkirche’ in Wildbad (1844), für die Stadtkirche in Nagold (1876), von der sich eine Säulentrommel mit der Grundsteinlegungsinschrift von 1360 noch im Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart erhalten hat (nr. 37), für die alte St.-Georgs-Kirche von Vollmaringen (1842), deren Denkmäler aber wenigstens teilweise in die Londorfer Kapelle übertragen werden konnten, und viele andere. Denkmalpflegerische Interessen vermochten allenfalls hier und da schützend einzugreifen, die Sicherung der äußerlich ohnehin unscheinbaren Inschriften-Denkmäler überstieg ihre Möglichkeiten bei weitem. So hat der Calwer Stadtpfarrer Heberle in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts offenbar noch Denkmäler seiner Kirche gesehen, die heute unwiederbringlich verschwunden sind. Die Glockeninschriften des Kirchenneubaus von 1649 sind in der handschriftlichen Chronik des deutschen Schulmeisters Johann Georg Widmann – eigentlich zunächst eine Kompilation von Quellen zur württembergischen Geschichte, die sich erst im letzten Teil auf eine Calwer Stadtchronik einschränkt – erhalten geblieben28). Man weiß aber darüber hinaus, daß unter Andreae die Calwer Kirche mit Wandmalereien ausgestattet wurde, die das Abendmahl mit Porträtfiguren der Reformatoren zeigten – sie sind mit der Kirche ebenso untergegangen wie der 1620/1634 errichtete Altar, für den 1000 fl. aufgewendet wurden. In Zavelstein entdeckte man bei einer Kirchenrenovierung im November 1877 17 Grabplatten wieder, die unter dem Kirchenboden verlegt waren; sie dokumentieren ein nahezu lückenloses Familien- und Erbbegräbnis der Freiherren Bouwinghausen von Wallmerode, die 1616–1710 im Besitz von Schloß und Herrschaft Zavelstein waren. Alle Platten lagen im Langhaus der Kirche, offenbar unmittelbar über den Grabkammern. Die Platten wurden gesichert und im Chor aufgestellt. In Bad Liebenzell hat die letzte Kirchenrestaurierung eine beträchtliche Anzahl von Grabplatten wieder zugänglich gemacht, die beim Neubau des [Druckseite XVIII] Schiffes (1891) unter den Fußboden verlegt worden waren. Mit Neufunden vergleichbarer Art kann immer wieder gerechnet werden.

3.1 Aus dem erhaltenen und hier dokumentierten Bestand läßt sich – auch unter Berücksichtigung der archivalischen Quellen – für die größte Gruppe der Inschriftenträger, die Totengedächtnismäler, ein ganz eindeutiges Übergewicht von schlichten Grabplatten (Grabsteinen) im Bearbeitungsgebiet ablesen, zumeist mit dem Wappen im Mittelfeld und einer Umschrift, sehr viel seltener mit Darstellung des Verstorbenen, die deutlich in der Minderzahl sind. Das trifft auch für die beginnende Neuzeit zu; die Denkmäler machen zwar die stilistischen Veränderungen mit, erfahren aber keinen grundsätzlichen Wandel. Selbst in der Sprache zeigt sich das lange Festhalten an überlieferten Traditionen: zwar sind schon vor Ende des 14. Jahrhunderts Teile des Formulars nach dem Beginn mit der lateinischen Datierung in deutscher Sprache fortgeführt worden (nrr. 43, 45, 50), doch muß dabei offenbleiben, ob nicht auch die ungewohnte Minuskelschrift eine Vereinfachung des Textes erzwungen hat. Ein volkssprachlich entworfener und ausgeführter Text erscheint erst im Jahre 1434 (nr. 89). Eine Dominanz der deutschen Sprache bei den Grabinschriften ist bis zum Ende des Bearbeitungszeitraums nicht zu beobachten. Hier zeigt sich offenbar – wie bei den Formen der Inschriftträger – ein deutliches Beharrungsvermögen und Festhalten an überlieferten Gewohnheiten. Das Epitaph für Heinrich Winckelhofer aus dem Jahr 1526 (nr. 202) macht mit einer deutschsprachigen Umschrift eine gewisse Konzession: die wichtigsten Daten der in klassischem Latein formulierten und stark gekürzten Hauptinschrift werden auf diese Weise dem Verständnis einer weiteren Leserschaft erschlossen.

Repräsentative Tumben- oder Tischgräber fehlen fast ganz. In Hirsau muß für Abt Wilhelm den Seligen ein Hochgrab in der Mitte der Kirche gestanden haben, seine Ausführung ist unbekannt. Teilweise fragmentarisch erhalten sind die Deckplatten von Hochgräbern des hl. Bischofs Aurelius und des Gründergrafen Erlafried von Calw aus dem späten Mittelalter (nrr. 135, 160), aber die genaue Gestaltung der Grabanlagen läßt sich nicht erschließen; nach den knappen Beschreibungen bei Crusius hat man sich die Form von Tischgräbern vorzustellen. Für die Ebersteiner Stifter ist in der Klosterkirche Herrenalb ein Hochgrab aus dem 14. Jahrhundert bezeugt; die Inschriften einer grabdeckenden Platte und einer Deckplatte sind schriftlichen Quellen zu entnehmen und lassen ebenfalls auf die Ausführung als Tischgrab auf vier Säulen schließen (nr. 46). Ein weiteres Herrenalber Hochgrab für Graf Wilhelm von Eberstein († 1431) nimmt diesen Typus wieder auf; erhalten ist nur noch die bodendeckende Platte, während die Deckplatte mit der Figur des Verstorbenen in hohem Relief seit dem 19. Jahrhundert verschollen ist (nr. 86). Vollständig erhalten blieb nur das aufwendige und schmuckreiche Kenotaph des Markgrafen Bernhard I. von Baden (nr. 85), das als Wandnischengrab an der Nordseite des Chores noch vor dem Tod des Markgrafen 1431 konzipiert wurde. Das Todesdatum ist nachgetragen. Manfred Kohler hat in jüngster Zeit die Entstehung des Grabmals durch die Münsterbauhütte von Thann wahrscheinlich gemacht29).

Die auffallend geringen Bestände repräsentativer Grabplastik des Adels und des begüterten Bürgertums im 16. und beginnenden 17. Jahrhundert (bis zur hier gebotenen Zeitgrenze) dürften in Analogie dazu dann weitgehend den tatsächlichen Gegebenheiten entsprechen. Das mag zum einen sicher darauf zurückgehen, daß nur wenige größere Adelsgeschlechter im Bearbeitungsraum begütert waren, zum anderen aber auch dadurch bedingt sein, daß eigentliche Kunstzentren weitab vom Kreisgebiet lagen, etwaige Aufträge also immer nach außerhalb gegeben werden mußten. Von den Grabmälern der Familie Kechler von Schwandorf (ansässig in Unterschwandorf, Stadt Haiterbach) sind nur noch Fragmente von zwei (vielleicht drei?) Grabmälern erhalten, die einen Schluß darauf zulassen, daß im 16. Jahrhundert – wie auch in Berneck bei den Gültlingen – solche Aufträge möglich waren, vermittelt sicher in erster Linie durch verwandte Adelsfamilien, die mit Werkstätten im Heilbronner und im Tübinger Raum Erfahrung hatten. Anderseits belegt das Beispiel des Wildberger Obervogtes Wolf Megentzer von Felldorf, daß man sich angesichts der Nähe des heimatlichen Tübingen zur Grablege eher die Tübinger Stiftskirche wählte als den doch eher abgelegenen ,Dienstsitz’ im Schwarzwald. Gleiches wird auch für andere Amtsinhaber zutreffen. In Herrenalb waren im Zusammenhang mit der Grablege der Gründerfamilie mehrere größere Grabmäler vorhanden, die jedoch schon in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts weitgehend zerstört gewesen sein müssen. Ein einziges Metallepitaph stammt aus der St. Blasiuskirche in Liebenzell, ist aber heute im Klostermuseum in Hirsau zu finden (nr. 205). Erhalten ist die querrechteckige Tafel mit der Inschrift in 6 Zeilen und die hochrechteckige, oben halbrund geschlossene Wappentafel; beides war vermutlich auf einem Steindenkmal befestigt, [Druckseite XIX] wie es ähnlich in Rothenburg und Nürnberg noch an Originalbeständen zu dokumentieren ist30). Die Inschrifttafel und das Wappen lassen sich nach einigen charakteristischen Merkmalen der Schrifttafel (Punzierung, Majuskeln am Wortbeginn) der Nürnberger Vischer-Werkstatt zuweisen, für die der Schreibmeister Johann Neudörffer die Schriftentwürfe schuf. Die Erzeugnisse der Werkstatt gingen vielfach nach auswärts, sie sind in Berlin ebenso nachzuweisen wie in Weimar, Regensburg und Heilbronn31).

Eine Besonderheit der mit dem Totengedenken zusammenhängenden Inschriften sind mehrere Grabbezeugungen in den Mauerquadern der Klosterkirche Herrenalb und – ebenfalls in Herrenalb – drei Gedächtnisplatten für Herrenalber Äbte aus der Frühzeit des Klosters. Sie müssen im späten 15. Jahrhundert als Ersatz für verlorene oder zerstörte Denkmäler angefertigt worden sein (nrr. 163, 164, 165). Dabei hat man sich bei der Schrift einer retroperspektiven Form – der gotischen Majuskel – bedient, während die flachen Reliefdarstellungen der Äbte im Ordensgewand und mit Abtsstab eher an die frühen Ritzdarstellungen von Grabplatten erinnern. Eine Platte ist für vier Äbte bestimmt, die beiden anderen jeweils für zwei. Die beigesetzten Ordnungszahlen machen deutlich, daß man sich zu der Zeit im Kloster Herrenalb um eine Rückbesinnung auf die Vergangenheit bemühte und eine ‚harmonisierte’ Abtsreihe zusammenstellte, die zwar mit den tatsächlichen Daten nicht in Einklang zu bringen ist, aber in die Geschichtsschreibung des Ordens übernommen wurde32). Figürliche Abtsgrabplatten sind aus Herrenalb sonst nicht erhalten, gewöhnlich erscheint nur der Abtsstab, gelegentlich mit der ihn haltenden Hand, in der frühen Neuzeit auch mit dem Wappen des Abtes. Ähnliche Beobachtungen erlauben für diesen Zeitraum die vergleichbaren Maulbronner Abtsgrabplatten33). In Kloster Eberbach im Rheingau dagegen scheint man schon seit 1392 regelmäßig das figürliche Grabbild zu bevorzugen34). Gleiche Differenzierungen je nach Klostertradition lassen sich mehrfach beobachten und könnten noch genauer untersucht werden: im Benediktinerkloster Lorch sind im 14. Jahrhundert zunächst Kreuz und Abtsstab mit 2 Wappen der gebräuchliche Schmuck, seit 1479 erscheinen figürliche Grabbilder; in der Ritterstiftskirche Comburg dagegen ist regelmäßig offenbar die Ausstattung mit 4 Wappen und Abtsstab gebräuchlich, wenig später tritt dann auch das figürliche Grabbild auf, und im 16. Jahrhundert kann für den allerdings berühmtesten Propst des Stiftes Erasmus Neustetter gen. Stürmer sogar eine Kumulierung von Totengedächtnismalen beobachtet werden, die kaum je ein weltlicher Fürst erreichte35).

Totenschilde und Gemäldeepitaphien sind wahrscheinlich wegen des leicht vergänglichen Materials Holz besonders schnell der Zerstörung anheimgefallen; für Kloster Maria Reuthin läßt die nicht-originale Überlieferung die Vermutung zu, es habe dort mehrere Totenschilde der Hohenberger Grafen gegeben. Ein Bildepitaph einer Pfarrersfrau aus Neuweiler (nr. 345) und zwei fragmentarisch erhaltene Bildepitaphien in Bad Liebenzell und in Haiterbach (nrr. 308, 344) sind sicher nur die Reste eines ursprünglich weit größeren Bestandes. Der evangelische Pfarrerstand und das wohlhabende Bürgertum bevorzugten nach der Reformation diese Form des Totengedenkens, die Glaubensinhalte und Erlösungszuversicht in bildlicher Darstellung vereinigten. Hier dürften aber gerade bei den Stadtbränden in Calw, in Wildbad und möglicherweise auch bei der Zerstörung von Hirsau große Verluste eingetreten sein, die nicht mehr nachzuvollziehen sind.

3.2 Die Bauinschriften über Grundsteinlegung, den Bau und die Weihe, aber auch über Erweiterungen einer Kirche oder eines profanen Gebäudes können als aussagekräftige historische Zeugnisse der jeweiligen Herrschaftsverhältnisse und des zeitgeschichtlichen Bewußtseins gelten; anders als bei den Totengedächtnismalen tritt hier zunächst die objektive Aussage weitgehend in den Vordergrund, persönliche Daten erscheinen als zweitrangig. Herausragend sind die frühen Tympanon-Inschriften aus Kloster [Druckseite XX] Herrenalb (nrr. 7 und 10), deren Aussagen sich auffallend voneinander abheben. Über dem Portal der Klosterkirche wird in 3 Hexametern des Stifters gedacht und die Fürbitte für sein Seelenheil damit immanent allen nahegelegt, die das Portal durchschreiten. Der Anruf, ,Si quaeris lector’ ist durchaus dem Formelgut der gleichzeitigen Grabinschriften entnommen. Vergleichbar ist eine Inschrift aus Altenstadt im Elsaß, die dem Besucher die Bitte für das Seelenheil des Erbauer-Abtes Liuthard ans Herz legt: ,Hoc qui coenobium cvpitis transire decorum / poscite svpremvm abbati veniam livthardi’36). Auch hier soll also beim Eintritt in das Portal das Gedenken an einen Verstorbenen wachgehalten werden. Mit einer anderen Intention dagegen fordert die Inschrift des Eingangs zum Paradies der Herrenalber Klosterkirche die Laienbrüder in direkter Anrede auf, nur reinen Herzens in die Kirche zu treten. Sie hat eine deutliche inhaltliche Parallele in einer Tympanon-Inschrift in der Katharinenkirche in Oppenheim37). Andere Tympanon-Inschriften dieser Zeit übernehmen Bibel-Zitate, so im benachbarten Simmersfeld (nr. 3) oder im Benediktinerkloster Alpirsbach (Lkr. Freudenstadt).

Im 14. und beginnenden 15. Jahrhundert überwiegt dann die kurze Nachricht über die Grundsteinlegung oder den Baubeginn (nrr. 37, 67), erst im Verlauf des 15. Jahrhunderts treten Angaben über den Bauherrn (nr. 83), den Pfarrer und den Baumeister hinzu (nrr. 132, 179). Im beginnenden 16. Jahrhundert wird im Kloster Hirsau der Rückgriff auf antike Bauinschriften in der Diktion des Textes wie in der Schriftausführung deutlich dokumentiert (nr. 184), der dann selbst der Inschrift für einen profanen Küchenneubau einen klassischen Anklang verleiht (nr. 210). Die deutsche Sprache ist in den überlieferten Bauinschriften eher selten, ein Befund, der hinter dem anderer Gebiete zurückbleibt, aber wiederum zu den Gewohnheiten bei den Grabinschriften stimmt; der erste Beleg datiert von 1430 (nr. 83), er stammt vom Deutschordensschloß in Rohrdorf und bestätigt den bevorzugten Gebrauch der deutschen Sprache durch die Angehörigen des deutschen Ordens, der sich nicht nur in der Inschriften-Überlieferung dokumentiert38). Eine in Schrift und Sprache ungewöhnliche Bauinschrift ist in Effringen aus dem Jahre 1502 erhalten: die Anordnung auf der hochrechteckigen Platte folgt – wie bei Grabschriften üblich – der Plattenkante, die Schrift ist eine retardierende gotische Majuskel, die deutlich schon Neuerungstendenzen im Sinne der Kapitalis erkennen läßt, die Sprache deutsch, aber im Rückgriff auf lateinische Konstruktion formuliert (nr. 174). Gegen Ende des Bearbeitungszeitraums sind dann die kirchlichen Bauinschriften letztlich den profanen angenähert, die Nennung der Herrschaftsverhältnisse, des Pfarrers, des Bürgermeisters und schließlich des Handwerkers dominieren, die sakrale Bestimmung ist in ein einziges Votum zusammengedrängt (Rotfelden nr. 338, vgl. aber auch nr. 332).

3.3 Als Besonderheit der Überlieferung von Inschriftenzeugnissen, die im weitesten Sinn auch zu den Bauinschriften gehören, fallen im Kreisgebiet zahlreiche Wappenscheiben der Obervögte in den Rathäusern der Amtsorte Nagold und Wildberg aus der Mitte des 16. Jahrhunderts auf, denen in Wildbad profane Scheibenstiftungen adeliger Badegäste in den Gasthöfen korrespondieren; von den Wildbader Scheiben blieb keine im Original erhalten, ihre Texte sind bei Crusius überliefert. Die Sitte der ,Kabinettscheiben’ (Schweizerscheiben) wurde um 1500 von Schweizer Vorbildern nach Süddeutschland übernommen; diese Scheiben waren kleinformatig, rund oder rechteckig und zeigten meist das Wappen der Stifter mit der Namensbeischrift, denen Titel und Stiftungsjahr, mitunter auch eine Devise hinzugefügt waren. Vergleichbare größere Scheibenzyklen haben sich in den Rathäusern von Großbottwar und Großsachsenheim, in Urach und in Wimpfen am Berg erhalten. Auch die Nagolder und Wildberger Scheibenfolgen (Nagold hat 4 heute noch erhaltene Scheiben, Wildberg hatte 8 Scheiben, von denen nur 2 teilweise erhalten sind) sind sicher ursprünglich größer gewesen, sie wurden 1945 weiter dezimiert, sind aber durch eine Fotodokumentation noch zu rekonstruieren39). In ihrer Ausführung zeigen sie nahe Verwandtschaft mit den Uracher Scheiben, die auch zeitlich mit ihnen korrespondieren. Ähnlich wie die Scheiben in den Wildbader Gasthöfen wurden in Bad Liebenzell Wappenschilde der Badegäste in großer Zahl angebracht, deren Bestand 1668 von Hieronymus Walch überliefert [Druckseite XXI] wurde40). Es handelte sich dabei um Holztafeln mit gemalten Wappen und Namens-Beschriftung, die man in den Gängen der Badhäuser aufgehängt hatte; sie waren im oberen Bad noch 1785, im unteren Bad bis 1808 erhalten41). Sie sind – der Besonderheit der Überlieferung entsprechend – in geschlossener Folge in zwei Sammelnummern am Schluß des Bandes wiedergegeben. Der Brauch solcher ,Verewigungen’ läßt sich auch aus anderen Badeorten belegen42).

3.4 Die kirchliche Wandmalerei des Bearbeitungsgebietes erscheint heute unverhältnismäßig zerstört oder in der Substanz beeinträchtigt. Die zahlreichen Kirchenneubauten des 19. Jahrhunderts haben auch Malereien vernichtet, die im alten Baubestand bei Übermalungen, Umbauten und Raumveränderungen vielfach noch erhalten blieben. Aus dem 13. bis zum 16. Jahrhundert sind noch Wandmalereien vor allem in den erhaltenen Chortürmen der größeren Kirchen (u. a. Nagold, Berneck, Stammheim und Effringen) erhalten oder wieder aufgedeckt worden43). Die Liebenzeller Malereien wurden beim Kirchenneubau 1890 abgelöst und nach Stuttgart ins Württembergische Landesmuseum überführt. Nur bei wenigen Malereien ist auch die Beschriftung lesbar, meist sind nur unzusammenhängende Reste zu entziffern, obwohl die vielfach noch erhaltenen Spruchbänder auf Schrift schließen lassen. Falsche Restaurierungen haben zudem manche Texte entstellt, und die sicher weitaus umfassendste Kirchenausmalung in Hirsau ist nur noch aus – allerdings ausführlichen – Beschreibungen zu rekonstruieren, ebenso wie die Ausmalungen der Refektorien und des Dormitoriums (nrr. 144, 191, 212, 219). Nach wie vor besteht gerade bei Wandmalereien in den kommenden Jahren noch die Möglichkeit weiterer Freilegungen, für die aufgrund neuer Sicherungsmaßnahmen für historische Wandmalereien größere Chancen für die Rettung und Erhaltung des vorhandenen Bestands (und damit auch der Schrift) erhofft werden kann.

3.5 Die kirchlichen Ausstattungsgegenstände haben prozentual vermutlich einen besonders hohen Anteil an den Verlusten des Inschriftengutes im Landkreis Calw zu verzeichnen. Zum einen haben Reformation und der mit ihr verbundene Bildersturm ziemlich radikal Altäre, Paramente und Vasa sacra dezimiert, zum anderen haben die bedeutenderen Kirchen (Calw, Nagold, Hirsau) zusätzlich Totalzerstörungen erlebt. Der heute erhaltene Bestand kann daher in keiner Weise einen Schluß auf die früher vorhandenen Objekte zulassen. Unter den erhaltenen Stücken verdient der Rohrdorfer Altar mit spätgotischen Tafelgemälden und den Figuren der Jungfrau Maria, des heiligen Georg, Johannes d. T., St. Katharina und St. Odilia als bezeugte Stiftung des Johanniter-Komturs Georg von Hohenheim besondere Hervorhebung. Die Tafelgemälde der Flügel sind in die Staatsgalerie Stuttgart gelangt. Die Figuren der Maria und des Johannes sind als einzige in Rohrdorf verblieben. Die Rückseite der Marienfigur – der sog. ‚Rohrdorfer Madonna’ – trägt auf einer flach ausgehobenen Schriftfläche die Stifterinschrift (nr. 136). Singulär sind zwei Leuchter aus grauem Sandstein, die 1595 Marx Caspar von Neuhausen mit seiner Ehefrau in die alte Georgskirche in Vollmaringen stiftete und die in den Neubau des 19. Jahrhunderts übertragen wurden (nr. 291); Vollmaringen blieb unter der Ortsherrschaft der Neuhausen katholisch. Die Leuchter waren wahrscheinlich als ,Sanktusleuchter’ gedacht, bemerkenswert ist aber ihre Ausführung in Stein, für die bisher keine Parallele bekannt ist44). Ein Meßkelch, der ehemals wohl aus dem Kloster Reuthin stammte, kam über die Wildberger Kirche an das Württembergische Landesmuseum in Stuttgart (nr. 120); er ist bemerkenswert, weil er vermutlich österreichischer Herkunft ist und durch eine Stiftung an die Reuthiner Kirche gekommen sein könnte.

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Zitationshinweis:

DI 30, Landkreis Calw, Einleitung, 3. Die Inschriftenträger (Renate Neumüllers-Klauser), in: inschriften.net,   urn:nbn:de:0238-di030h010e005.

  1. Der Enzkreis hat 57393 ha Bodenfläche und eine Einwohnerzahl von 157735, der Kreis Calw eine Bodenfläche von 79755 ha, aber nur eine Einwohnerzahl von 126319: AmtlKreisbeschreibung V S. 464 bzw. S. 533 (Stand von 1978). »
  2. Zum Vergleich seien hier die entsprechenden Zahlen genannt: Kloster Maulbronn verzeichnet 133 Inschriften, die Tiefenbronner Kirche 74: DI 22 (Enzkreis) S. XVI. »
  3. Vgl. dazu zuletzt Ivan Hlaváček, Zu den Memorialinschriften im luxemburgischen Böhmen, in: Koch, Epigraphik 1988, S. 245–257. – Allgemein Arnold Esch, Überlieferungs-Chance und Überlieferungs-Zufall als methodisches Problem des Historikers, in: Historische Zeitschrift 240 (1985) S. 529–570. Wie schwer Ungleichmäßigkeiten der Deperdita-Anteile in Inschriften-Überlieferungen abzuschätzen sind, können die Zahlen für Jena und Heidelberg belegen: in Jena sind von 265 Inschriften nur 49 (18%) im Original erhalten: Luise und Klaus Hallof, Die erhaltenen mittelalterlichen Inschriften der Stadt Jena, in: Wiss. Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Gesellschaftswiss. Reihe 35 (1986) S. 305–326, hier S. 306. – Für Heidelberg beträgt die Gesamtzahl der überlieferten Inschriften im gleichen Zeitraum 471, von denen 173 (36,7%) im Original erhalten sind. »
  4. Vgl. dazu Seeliger-Zeiss, Studien zur Architektur der Spätgotik in Hirsau S. 267f. – Ähnliche Verluste sind ganz offensichtlich im Kloster Blaubeuren eingetreten, dessen Denkmalbestand in gleicher Weise dezimiert erscheint: vgl. Reinhard Rademacher, in: Hansmartin Decker-Hauff und Immo Eberl (Hg.), Blaubeuren. Die Entwicklung einer Siedlung in Südwestdeutschland. Sigmaringen 1986, S. 808ff. – Selbst wenn das Benediktinerkloster St. Peter in Salzburg als ,Stadtkloster’ nur begrenzt vergleichbar ist, läßt der dort erhaltene Bestand von rund 300 Totengedächtnismälern (bis zum Jahre 1634) in Kirche, Kreuzgang und Kapitelsaal doch einen Rückschluß auf mögliche Zahlen in Hirsau zu; vgl. Michael Walz und Hans Frei, Die Grabdenkmäler von St. Peter und Normberg zu Salzburg, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde Bd. 7, 8, 11, 14 und 15 (1867–75), jeweils im Anhang. »
  5. Johann Valentin Andreae, Threni Calvenses.... Straßburg 1635. Andreae hatte für die Calwer Stadtkirche nicht nur den neuen Altar beschafft, sondern auch eine Ausmalung mit Wandgemälden nach einem reformatorischen Programm veranlaßt: Roth, in: Blätter für württ. Kirchengeschichte 32 (1928) S.43 und 51f. »
  6. Heberle erwähnt das Denkmal eines Schultheißen aus dem Jahr 1465, teilt jedoch keine Inschrift mit; Heberle, Stadtpfarrkirche Calw S. 6. – Die Chronik Widmann gehört zu den Beständen der Württembergischen Landesbibliothek Hs. Q 131. »
  7. So zuletzt Manfred Kohler (Diss. Masch. Schr.), 1991, Abschn. V, S. 16–40. – Vgl. zum Typus des Grabmals zuletzt Gerhard Schmidt, Zur terminologischen Unterscheidung mittelalterlicher Grabmaltypen, in: Koch, Epigraphik 1988, S. 293–304 (Lit.). »
  8. Vgl. DI 15 (Rothenburg) Einleitung S. XXXIV und nrr. 168, 173, 183, 209. »
  9. Vgl. Peter Zahn, Beiträge zur Epigraphik des 16. Jahrhunderts. Die Fraktur auf den Metallinschriften der Friedhöfe St. Johannis und St. Rochus in Nürnberg (= Münchener Historische Studien, Abt. Geschichtliche Hilfswissenschaften, hg. von Peter Acht. Bd. 2). Kallmünz 1966, S. 90–95. »
  10. Ähnliche Beobachtungen für Kloster Eberbach bei Yvonne Monsees, Entwicklung und Typologie der Abtsgrabplatten im Zisterzienserkloster Eberbach, in: Mainzer Zeitschrift 82 (1987) S. 25–38, hier S. 28. »
  11. Vgl. dazu Renate Neumüllers-Klauser, Inschriften als Quelle zur Geschichte des Klosters (Maulbronn), in: Kloster Maulbronn 1178–1978. Maulbronn 1978, S. 46–57, hier S. 54. »
  12. Monsees (wie Anm. 32) S. 27f. – Eberhard J. Nikitsch, Zur Sepulkralkultur mittelrheinischer Zisterzienserklöster, in: Koch, Epigraphik 1988, S. 179–194. »
  13. Vgl. dazu auch Johannes Zahlten, Die Grabmäler der Großcomburg. Wappensteine, Epitaphien und Familiengrablegen eines imaginären Grabmuseums, in: Die Comburg vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert (Katalog). Sigmaringen 1989, S. 57–80. »
  14. Handbuch der Kunstdenkmäler von Elsaß und Lothringen hg. von Walter Hotz. Darmstadt 1965, S. 5 (mit irriger Interpretation). – Vgl. auch Irtenkauf, Sprechende Türen S. 76f. Eine besondere Bevorzugung von Tympanon-Beschriftungen auf die Reformorden der Cluniazenser oder Zisterzienser einzuschränken, erscheint nach der Überlieferungslage gewagt. »
  15. Vgl. DI 23 (Stadt Oppenheim) nr. 1. »
  16. Dazu Renate Neumüllers-Klauser, Frühe deutschsprachige Inschriften, in: Latein und Volkssprache im deutschen Mittelalter (Colloquium Regensburg 1988), Referateband. Tübingen 1990 (im Druck). »
  17. Vgl. DI 25 (Ludwigsburg) nrr. 305, 417. – Hansmartin Decker-Hauff, Markus Otto, Walter Röhm, Das Uracher Rathaus und seine Kabinettscheiben (Katalog). Bad Urach 1983, S. 20ff. »
  18. Walch, Beschreibung S. (58) – (161). »
  19. Greiner, Bad Liebenzell S. 62. – Vergleichbar sind Überlieferungen aus Bad Überkingen und aus Göppingen-Jebenhausen (Lkr. Göppingen). – Bezeugt ist das Vorhandensein in Bad Liebenzell noch bei Johann Heinrich Böckmann, Journal einer im Gefolge der Durchlaucht Printzen Friedrichs von Baaden gemachten Reise von Carlsruhe nach Deinach .... im Jahre 1785, hg. von Ernst Rheinwald. Calw 1940, S. 257. »
  20. Auch für Wildbad wird man sie parallel zu den Scheibenstiftungen nicht ausschließen können, zumal die Badegäste gelegentlich auch in beiden Orten weilten. Vgl. dazu auch Matthias Bitz, Badewesen in Südwestdeutschland 1550–1840. Idstein 1989, S. 127–129. »
  21. Vgl. Peter Anstett, Die Kulturdenkmale des Kreises Calw, in: Der Kreis Calw S. 122f. »
  22. Für freundliche Auskünfte danke ich Prof. Dr. Johann Michael Fritz (Heidelberg) und Prof. Dr. Günther Binding (Köln). »