Die Inschriften der Stadt Ingolstadt

3. Die nichtoriginale Überlieferung der Inschriften

55% der in diesem Band präsentierten Inschriften sind verloren. Wir verdanken die Kenntnis der Texte Abschriften aus früherer Zeit. Darüber hinaus gibt es noch eine ganze Reihe von Überlieferungen, die Inschriften tragende Denkmäler in Ingolstadt benennen, ohne ihre Texte zu überliefern, so dass neben den erhaltenen und den überlieferten inschriftlichen Denkmälern noch mit einer nicht zu gering anzusetzenden Dunkelziffer verlorener Denkmäler ohne Textüberlieferung zu rechnen ist63).

Die Überlieferung inschriftlicher Texte setzt in Ingolstadt mit den Universitätsannalen des Valentin Rotmar in den 70er Jahren des 16. Jahrhunderts ein64). Rotmar überliefert natürlich nur Inschriften, die mit der Universität im Zusammenhang stehen. Die Auswahl ist hierbei willkürlich und vermutlich eher zufällig. In der gleichen Tradition steht die Inschriftenüberlieferung in der Fortsetzung der Annalen durch Johann Nepomuk Mederer im späten 18. Jahrhundert. Ein anderes, eher antiquarischen Interesse verfolgen die Überlieferer des 18. Jahrhunderts65). Narziss Vogl, ein Franziskanerpater aus München gab mehrere Bände von Denkmälern der dortigen Franziskanerkirche heraus (Clm 1755–57) und plante wohl diese Sammlung auf die ganze Franziskaner-Provinz auszudehnen. Diesem Plan verdankt sich seine Sammlung von Grabdenkmälern aus bayerischen Franziskanerklöstern (Clm 1533). Die Denkmäler in Ingolstadt hat er wohl nicht selbst erfasst, sondern seiner Sammlung Aufzeichnungen von anderer Hand beigefügt. Die Inschriften der ganzen Stadt Ingolstadt zu erfassen, plante Joseph Anton Oefele66) 1736. Offensichtlich hatte er sich während seines Studienaufenthaltes in Ingolstadt für die Denkmäler zu interessieren begonnen und eine systematische Aufnahme der Texte vorgenommen (Clm 2105). Im gleichen Jahr begann auch ein anderer Ingolstädter Student, Martin Huber, mit einem ähnlichen Werk (Cgm 3017) und sechs Jahre später Ignaz Dominikus Schmid67) (Cgm 3368). Hubers Band zeigt eher Vorort-Aufzeichnungen, Schmids Werk ist fast kalligraphisch gestaltet. Allen drei Bänden ist gemein, dass es ihnen allein auf die Texte und Wappen ankommt, ihre Ausrichtung also wohl hauptsächlich prosopographisch war. Nur sehr selten finden sich Angaben zu den bildlichen Darstellungen oder zur Gestaltung der Denkmäler. Explizit im Titel nennt das Werk Andreas Felix Oefeles68) (Oefeleana 44) diese Ausrichung. Ein zweites Werk aus seiner Hand (Oefeleana 300) geht schon mehr auf die Gestaltung der Denkmäler ein, kommt aber über die Aufnahme der Denkmäler in der Münsterkirche nicht hinaus.

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Für das 19. Jahrhundert ist in Ingolstadt nur eine systematische Inschriftensammlung belegt, der Landrichter und Stadtkommissär Joseph Gerstner erfasste die Inschriften der Ingolstädter Franziskanerkirche (StadtA Regensburg HVOR Ms. B. 23). In den Werken des Ingolstädter Lokalhistorikers Franz Xaver Ostermair werden Inschriften immer wieder als Quellen genutzt, häufig ohne als solche benannt zu werden (so z.B. bei seinen Aufzeichnungen zu einzelnen Ingolstädter Familien). Er zitiert in seinen zahlreichen Werken auch immer wieder einzelne Stücke ohne jedoch jemals systematisch Inschriften zu edieren.

Im 20. Jahrhundert ist es vor allem das Werk des Ingolstädter Lokalhistorikers und Moritzpfarrers Johann Baptist Götz69), das für die Inschriftenüberlieferung unentbehrlich ist. Götz, der seine Aufmerksamkeit zunächst auf seine eigene Pfarrei richtete, gab in den 20er Jahren Editionen der Grabinschriften in den Ingolstädter Kirchen mit Ausnahme der Franziskanerkirche heraus. Deren Epitaphien hatte 1916 bereits der Gymnasiallehrer Hugo Kögerl publiziert.

Zu den benutzten Werken im Einzelnen:

Bayerische Staatsbibliothek

Clm 1533 – Narziss Vogl, Liber Monumentorum, darin Abschriften von Denkmälern aus der Franziskanerkirche in Ingolstadt. Von anderer Hand: Epitaphia et Arma Gentilitia Illustrium et Nobilium Personarum In Ecclesia et Coemeterii Conventus Ingolstadiensis P.P. Franciscanorum Sepultarum (1722) und Abschriften der Fenster des Inneren Kreuzganges (1725).

Folioband 22 cm x 33 cm x 5,6 cm. Rückentitel: Liber Monumentorum. Pappeinband, blaues Buntpapier mit Wolkenmuster, mit weißem (Schweinsleder-)Rücken. 510 paginierte Seiten und je eine davor und danach. Innen auf der vorgesetzten Seite Inhaltsverzeichnis. Enthält die Abschriften von Denkmälern aus München (1–316), Regensburg (317–336), Kehlheim (337–346), Pfreimd (347–366), Ingolstadt (369–409), Neuburg (411–416) und Berchtesgaden (417f.), darüber hinaus wurden Seiten für ein Register vorgesehen, das jedoch nicht über die alphabetische Einteilung hinaus ausgeführt wurde (419–489), zuletzt folgen Abschriften der Denkmäler aus Schrobenhausen (491–510). Teilweise mit Grundrissen der Konvente und Abzeichnungen von Denkmälern und Wappen. Laut Kloos70) stammt der Band von dem Franziskanerpater Narziss Vogl und ist in die Zeit von 1755–1757 zu datieren. Für Ingolstadt finden sich jedoch von p. 371–387 eingeklebte Octavblätter von anderer Hand, dann auf p. 389 eingeklebt das vermutliche Titelblatt einer weiteren Sammlung mit dem Titel Epitaphia et Arma / Gentilitia / Illustrium et Nobilium Personarum / In / Ecclesia et Coemeterii / Conventus Ingolstadiensis / P.P. Franciscanorum / Sepultarum / 14. January 1722 Descripta et Delineata, auf eingeklebten Octavblättern, jedoch von erneut anderer Hand und mit Abzeichnungen einiger Wappen, dazwischen eingefügt je ein Folio und ein Halbfolioblatt mit Abzeichnungen (391–400). Ab p. 401 Abschriften aus Hund und Rotmar zu für die Franziskaner überlieferte Bestattungen, dazwischen (p. 404) die Abschriften der Stifterinschriften der Fenster aus dem Inneren Kreuzgang (Nr. 104† und 108†), abgeschrieben nach Vermerk 1725.

Clm 2105 – Joseph Anton Oefele, Epitaphia Anglipolitana (1736)

Quartband 15,5 cm x 19 cm. Pappeinband mit Lederrücken mit floraler Goldprägung. Geprägter Rückentitel EPITAPHIA / ANGLIPOLITANA. Schnitt rot. Innen auf dem Einband Besitzervermerk: Spectat ad Carol(um) alb(ertum) de Vacchierj Consil(iarium) Rais (evtl. Regis?) 71). Fünf leere, 310 folierte und drei weitere leere Papierblätter, Folio 1 Titelblatt mit bildlicher Darstellung des Todes als Skelett mit Sense, an einem Hochgrab lehnend, auf dem ein Stundenglas steht, auf der Deckplatte und an der vorderen oberen Kante des Hochgrabes Texte, wohl als Inschriften gedacht, oben: IUSTUS / MORITUR / ET / NEMO / CONSIDERAT, auf der Kante Mors ultima linea rerum. Auf der Stirnseite des Hochgrabes Buchtitel: EPITAPHIA / ANGLIPOLITANA / collecta / à Jos(ephus) Anton(ius) Oefele / S(acro)S(anctae) Th(eologiae) B(accalaureus) et C(anonicus) / MDCCXXXVI. Folio 1v enthält einen Vermerk des Andreas Felix Oefele über den Tod seines Bruder Joseph Anton 1766 [Druckseite 25] und seine Bestattung in der Kanonikergrablege des Freisinger Domes. Es folgen auf fol. 2–56r 197 nummerierte und fünf weitere nicht nummerierte Abschriften (Nachtrag) von Epitaphtexten aus der Münsterkirche jeweils abgetrennt durch doppelte schwarze Rahmenlinien; teilweise mit Wappen, diese zum Teil koloriert, teilweise zusätzlich Angaben zu Standort oder zur Epitaphgestaltung, fol. 56r-72v Leerseiten, fol. 73r-93r weitere Abschriften aus der Münsterkirche, genauso gestaltet. Nummerierung einsetzend mit Nr. 210, endend auf fol. 92r mit Nr. 273, dann erneut zwei Seiten mit vier nicht nummerierten Abschriften (Nachtrag), fol. 93v-110v Leerseiten. Fol. 111r-116r Abschriften aus der Sebastianskirche, gleich gestaltet, doch ohne Nummerierung, Wappen nicht koloriert, Schilde teilweise nur vorgezeichnet, fol. 116v-118v Leerseiten, fol. 119r-120r Abschriften vom Friedhof bei St. Sebastian, wie die von St. Sebastian gestaltet, fol. 120v-125v Leerseiten. Fol. 126r Zwischentitel, in rot-grünem Ornamentrahmen, der oben und unten von einer Muschel abgeschlossen wird, Titel TEMPLUM / DIVO / MAURITIO / SACRUM. Fol. 127r-145v Abschriften aus St. Moritz, gestaltet wie die der Münsterkirche, Nummerierung einsetzend mit Nr. 300, endend mit Nr. 344, Zwischenüberschriften auf fol. 132r: In Sacellis, 137v: In Ambitu Templi, es folgt ein Nachtrag auf 145v. Fol. 146r-155v Leerseiten, fol. 156r-157v weitere nummerierte Abschriften aus St. Moritz (Nr. 345–350), fol. 158r-175v Leerseiten; fol. 176r-182v weitere Abschriften aus St. Moritz gleich gestaltet, nummeriert Nr. 350–382, fol. 176r-185v Leerseiten. Auf fol. 186r Zwischenüberschrift Franciscaner=/kirchen, auf der gleichen Seite unmittelbar einsetzend bis fol. 206v Abschriften, gleich gestaltet, (Nr. 400–448), dann 206v-207v ein Nachtrag. Es folgen fol. 208–215v Leerseiten, fol. 216r Zwischenüberschrift Im / äußeren Creuzgang, unmittelbar darauf bis fol. 233r Inschriftenabschriften (Nr. 470–543), fol. 233v-239v Leerseiten, fol. 240r am oberen Rand Zwischenüberschrift Im Inneren Creuzgang, dann bis fol. 243r nummerierte Abschriften (Nr. 600–633). Fol. 243v-257v Leerseiten, dann fol. 258r-278r alphabetisches Verzeichnis der Personen mit Angabe der Inschriftennummer, fol. 278v-285v Leerseiten. Dann fol. 286–310 Abschriften der Gedenktafeln aus der hohen Schule: Teilüberschrift rubriziert, blau unterstrichen, fol. 286r: Elogia / Virorum Illustrium Facultatis / Theologiae Professorum in auditorio Theologico / descripta. Die Sammlung der Professorengedenktafeln in dieser Handschrift stellt vermutlich eine Abschrift der in Clm 1381 gesammelten Abschriften dar.

Clm 1381, alte Signatur Cod. bav. 381 (1744), darin – Joseph Anton Oefele, Elogia Virorum illustrium Facultatis Theologiae Professorum in Universitate Ingolstadiensi ex auditorio Theologico descripta (1736)

Folioband 21,5 cm x 34 cm x 7 cm. Schweinslederband. Innen auf dem Einband Exlibris des Propstes Franz Töpsl von Polling72) (ehem. Augustinerchorherrenstift Hl. Kreuz, Lkr. Weilheim-Schongau). In elliptischem Medaillon Vollwappen des Propstes. Am Rand des Medaillons Umschrift FRANCISCUS PRAEPOSITUS S. SALVATORIS POLLINGAE A(NNO) 1744. Darunter Vermerk in gemalter Tafel AD BIBLIOTHECAM / IBIDEM. Zwei nicht folierte Blätter mit Inhaltsverzeichnis. Mit der Überschrift Contenta in hoc tomo XII, dann 331 folierte Blätter. Sammelhandschrift von historischen Arbeiten meist mit Nennung der Autoren. Darunter von fol. 95–107 Abschriften der Gedenktafeln der Professoren der Theologie aus dem Theologischen Lehrsaal der Hohen Schule. Titel (fol. 95r): Elogia Virorum illustrium Facultatis Theologiae Professorum in celeberrima Universitate Ingolstadiensi ex auditorio Theologico descripta per Jos(ephum) Ant(onium) Oefele a(nn)o 1736.

Cgm 3017 (alte Signatur Cod. Bav. 3017) – Martin Huber (fälschlich Johann Ignaz Dominikus Schmid), Sepulchrographia Ingolstadiensis. (1736)

Quartband 16 cm x 19,5 cm. Pappeinband mit blau-beige-braunem Buntpapier, mit Schweinslederrücken. Schnitt auf Einbandhöhe. Rückentitel Epitaphia / Ingolstad(iana). Innen auf dem Einband N: 2020, auf dem Vorsatz Vermerk in roter Schrift, nur mehr schlecht leserlich Sum --- / anno MDCCXXXVI. Auf der Rückseite des Vorsatzes Inhaltsverzeichnis. Fol. 1 gemaltes Titelblatt links Skelett mit Sense, sich auf einem großen Buch abstützend, rechts eines mit Stundenglas, beide auf einem mit einem Tuch mit Kreuz abgedecktem Sarg sitzend, zu ihren Füßen weiterer Schädel und Knochen sowie Totengräberwerkzeuge, zwischen ihnen Weihrauchfass. Unterhalb der Darstellung Spruch Id, quod es ante fui, quid sim post funera quaeris? / Quod sum, quidquid id est, id quoque Lector eris. Oben eine Kartusche, von Schädel und Knochen bekränzt mit florealem Rahmen, darin Beschriftung: STATUT-/UM EST / OMNIBUS HOMINI-/BUS, / SEMEL unten auf dem Sarg auf dem Kreuz des Sargtuches die Fortsetzung MO//RI von den Totengräberwerkzeugstielen geteilt und [Druckseite 26] die Stellenangabe (Hebr, 9 V. 27). Fol. 1v der eigentliche Titel SEPULCHOGRA-/PHIA INGOLSTADIEN-/SIS. Auf fol. 2r Zwischenüberschrift In Ambitu / Templi Academici / ad D(ivam) V(irginem). Speciosam. Inschriftenabschriften in Rahmenlinie, außen jeweils doppelt, in der entstehenden Leiste jeweils Folioangabe. Inschriften jeweils durch eine Linie voneinander getrennt, teilweise mit durchwegs kolorierten Wappenabzeichnungen. Fol. 1–23r Abschriften aus der Münsterkirche, fol. 23v Leerseite, fol. 24r Zwischenüberschrift Epitaphia / in Coemiterio muro affixa, bis fol. 33r Inschriften von der Außenwand des Münsters. Fol. 34r Zwischenüberschrift: Inscriptiones / Tumulorum / In Templo Parochiali / ad S. Mauritium, bis fol. 39r Inschriften aus St. Moritz, fol. 39v-41v Leerseiten, fol. 42r-48r Abschriften von Inschriften aus St. Moritz, fol. 48v-49v Leerseiten. Fol. 50r Zwischenüberschrift: Lapides Sepulchrales / in Ecclesia RR. PP. Francisca=/norum, fol. 50r-63r Abschriften von Inschriften aus der Franziskanerklosterkirche, fol. 63v-65v Leerseiten, fol. 66r Zwischenüberschrift: Allen befindlichen Closterfrauen aus dem Gnadn/-thall in Ingolstadtt bei der HH. Franciscanern / im Eisseren Creuzgang begraben Epitaphien, fol. 66r-68v deren Grabschriften, fol. 69 Leerseite. Fol. 70r Inschriften aus Hl. Geist und dem Georgianum. Fol. 70v Tillyinschrift73). Darauf sieben in römischen Zahlzeichen folierte Blätter (II-VIII), zunächst mit einem alphabetischen Verzeichnis zu den Inschriften. Auf fol. VIII, Abschrift der Bauinschrift des Münsters (Nr. 14).

Kuhn gibt an, Cgm 3368 sei der Entwurf zu dieser Handschrift74). Dies ist jedoch nicht nachvollziehbar. Die Handschrift in Cgm 3017 ist flüchtig, die in Cgm 3368 schon fast kalligraphisch. Cgm 3017 bietet farbig tingierte Wappen, wogegen Cgm 3368 keinerlei Wappenabzeichnungen enthält. Wellnhofer zweifelte aufgrund eines Handschriftenvergleichs und der frühen Datierung der Handschrift die Autorenschaft Schmids zu Recht an75). Zur falschen Zuschreibung an Schmid kam es, da er in seiner Werkliste in Cgm 3010 fol. 161ff. auch die Sepulchrographia nennt. Dies stellt er jedoch später in den Werklisten in Cgm 3011 und Cgm 1999 selbst richtig, nennt die Sepulchrographia nun unter den Handschriften in seinem Besitz und gibt als Autor seinen Jugendfreund Martin Huber, Benefiziat in Waidhofen und Heimatforscher an. Huber beschäftigte sich hauptsächlich mit der Geschichte Pfalz-Neuburgs.

Cgm 3368 – Ignaz Dominikus Schmid, Inscriptiones, Monumenta, Epitaphia Urbis Ingolstadiensis (1742)

Octavband. 9 cm x 14 cm. Beiger Pappband mit Leinenrücken. Papierrückenschild leer. Schnitt blau. Auf rückwärtigem Einband innen Vermerk über Neubindung 1931. 103 folierte Blätter, dazwischen mehrfach leere Blätter (s.u.). Nach dem Vorsatz Titelblatt Titel Inscriptiones, / Monumenta , Epitaphia Urbis Ingolstadiensis / Quae / passim in Templis / Coemeterijs, Muris, & /Civium AEdibus / Spectantur, Collecta An(n)o Domini MDCCXLII. / ab J(gnatius) D(ominicus) C(---) Schmid. Auf Rückseite des Titelblatts Besitzer bzw. Herkunftsvermerk Avv. Vachieri libros 76). Auf fol. 2 Zwischenüberschrift In Templo Paroch(iali) / ad D(ivam) V(irginem) Spec(iosam), Bauinschrift des Münsters (Nr. 14 ) mit dem Versuch der Wiedergabe der Schrift. Ebenso die Bodeninschrift anno dni m. ccccc. Decimo (Nr. 99†). Ab fol. 1v, dann Abschriften ohne Nachzeichnungscharakter. Mehrere Abschriften auf einer Seite durch Linien getrennt, selten Wiedergabe von Wappen. fol. 1–50r Inschriften aus der Münsterkirche. 50v und ein nicht foliertes Blatt leer, fol. 51r Stifterinschrift der Universität (Nr. 37†), 51v und ein nicht foliertes Blatt 52r leer, 52v -53r Inschriften aus dem Georgianum, 54r Inschrift aus der Hohen Schule 54v und vier nicht folierte Blätter leer, fol. 55r Zwischenüberschrift In Ecclesia / Parochiali S. Mauritij, fol. 56r-69v Inschriften aus St. Moritz, dann zwei nicht folierte Leerblätter, dann fol. 70–71r Inschriften aus dem Sebastiansfriedhof (?), dann fünf nicht folierte leere Blätter, fol. 72 Zwischenüberschrift In Ecclesia . et / Conventu PP. Franciscanorum, dann bis fol. 80r Abschriften aus dem Franziskanerkloster, fol. 80v und vier weitere nicht folierte Blätter leer, dann weiter mit fol. 81 Zwischenüberschrift apud PP. Franciscanos, bis 95r Abschriften. 95v und drei nicht folierte Blätter leer. Fol. 86r- 89r Abschriften aus dem äußeren Kreuzgang des Franziskanerklosters. 89v Inschrift (SS. Lateranensis Ecclesiae omnium Urbis et orbis ecclesiarum Mater et caput) (Fassade Franziskanerkirche?), dann ein nicht foliertes leeres Blatt, fol. 90r Zwischenüberschrift In Capella S. Georgii / Prope Domum Caesarensem, Inschriften aus dem Kaishaimerhaus. 90v und 91r leer, 91v Inschrift vom Augustinerkloster (1739). 92r leer, 92v Zwischenüberschrift In Hospitali ad / S. Spiritum fol. 93 Inschriften aus dem Heiliggeistspital, dann zwei nicht folierte, leere Blätter, dann 94r- 98v Inschriften von Gebäuden aus dem 18. Jh. 99r leer, 99v Zwischenüberschrift Ad [Druckseite 27] Portas Urbis et alibi, dann bis 101r Abschriften der Stadttorinschriften. 101v leer, 102 weitere wohl nicht inschriftlich ausgeführte Texte, dann drei nicht folierte Blätter mit Vorlinierung für ein nicht ausgeführtes Register und 103 weitere Texte zu Ingolstadt ohne inschriftliche Ausführung.

 Cgm 3368 zeigt eine gewisse Tendenz zum Weglassen der Schlussformeln deutscher Inschriftentexte.

Cgm 5068 – Formularbuch (18. Jh.), Abschriften von Grabdenkmälern aus Ingolstadt

Folioband 21,5 cm x 34 cm x 7,8 cm in Pappeinband mit rot-blau-braunem Wolkendekor und Schweinslederrücken. Rückentitel: Formularbuch. Sammelhandschrift unterschiedlichster Texte (Briefe, Urkunden etc.). Papier, ca. 820 Seiten, mit Unterbrechungen zeitgenössisch paginiert bis p. 403, dann folgen unpaginierte Seiten, mit gelegentlicher zeitgenössischer und neuer Paginierung. Auf Seiten 1–5 Abschriften einiger Grabdenkmäler77), darunter auch welche aus Ingolstadt ohne Bezeichnung und Kennzeichnung, vermutlich als Vorlagen gedacht.

Oefeleana 44 – Epitaphia et inscriptiones Ingolstadii collecta (1732 ?)

Papp-Kassette mit Lederrücken in Buchform. 18 cm x 21 cm x 8,5 cm. Lederrücken mit Bünden und geprägten florealen Mustern Rückentitel in Goldprägung: AND(REAS) FELI(IX) OEFELE BIB(LIOTHECARIUS) BOI(CUS) ADD(ITIONES) AD TABUL(AS) OENEALOG(ICAS) BAVARIAE / AC TAN… AUT. // EPITAPHIA ET INSCRIPTIONES /INGOLSTADII COL(LECTA) mit Tinte über INGOLSTADII hinzugefügt Monachii etc(etera). Ungebundene Lagen (16 cm x 19,5 cm). Nach den München betreffenden Lagen folgt je eine Lage mit Inschriften aus Füssen (?) und Ottenhofen (Lkr. Erding), dann vier Lagen mit Inschriften aus Ingolstadt, danach Inschriftenabschriften aus Seligenthal (Landshut) und Straubing. Die Inschriftenabschriften aus München (vgl. DI 5 (München) XIX) bezeichnet Josephi Evelij Monacensis. Bavari Philosophiae Candidatus (1732). Die Inschriften aus Seeligenthal bezeichnet A(ndreas) F(elix) Oefelius. Die Ingolstädter Abschriften vielleicht von einer dritten Hand (?). Ingolstädter Abschriften (vier Lagen, zwischen Lage 1 und 2 ein loses Blatt) foliert (fol. 1–31). Abschriften in schwarzem Doppellinienrahmen, jeweils durch einen Doppelstrich abgetrennt. Teils mit farbig tingierten Wappen. Lage 1 beschriftet mit Bleistift Ingolstadt und von anderer Hand Minoritenkirche, Lage 1 enthält jedoch auf fol. 1–7r Abschriften von Inschriften aus St. Moritz, fol. 7v und 8 leer. Einzelblatt fol. 9 r Grabschrift des Leonhard Obermayr († 1759). 2.-4. Lage (fol. 10r-17v, fol. 18r- 25v, fol. 26r-28v) Abschriften aus der Minoritenkirche, fol. 29–31 leer.

Oefeleana 300 – Epitaphien der Stadtpfarrkirche zu Ingolstadt(1. H. 18. Jh.)

Quartband. 16,5 cm x 20 cm x 4,2 cm. Schweinsledereinband mit handgeschriebenem Rückentitel Epitaphien der Stadtpfarrkirche zu Ingolstadt. Schnitt rot. Innen nach Vorsatz und drei leeren Blättern Titelblatt (vermutlich ursprünglich als Zwischentitel vorgesehen) mit rotem Titel In Ecclesia(m) Parochiali / Academica(m) / ad / Divam Virginem Speciosam, darauf 128 paginierte Seiten mit Abschriften von Inschriften aus der Ingolstädter Münsterkirche, Personennamen stets blau unterstrichen, teilweise mit rubrizierten Zwischenbemerkungen zu Standort und/oder Gestaltung der Epitaphien, teilweise mit Abzeichnungen der Wappen, diese teilweise koloriert. Es folgt nach einer weiteren, paginierten Leerseite ungefähr noch einmal die doppelte Anzahl von leeren Blättern. Es handelt sich bei dem Werk sicher um eine Reinschrift, keine Vorortabschrift, geplant war wohl die Fortsetzung mit Inschriften aus anderen Kirchen, vermutlich ebenfalls in Ingolstadt, da die vorhandene Zwischenüberschrift keinen Ortsnamen enthält.

Stadtarchiv Ingolstadt

StadtA Ingolstadt, Graphische Sammlung II, 24a

Abzeichnung des Eisengreinaltars der Ruschenkapelle (vgl. Nr. 298†). Einzelblatt. 33 cm x 41,5 cm. Neben der Abzeichnung des Altarretabels nebst Altartisch und angedeutetem Antependium mit den Inschriften trägt das Blatt einige handschriftliche Vermerke: Skizze des ehemaligen steinernen Altars in der Ruschen Capelln, von anderer Hand den Hinweis J. Fischer Die Stadtpfarrkirche U(nserer) L(ieben) F(rauen). Ing(olstadt) 140 S. 21.

[Druckseite 28]

Und den Vermerk Gezeichnet von Clemens Widmann, geb. 2. IX. 1828. Ein Duplikat hiervon noch im Besitz des Herrn Jos(ef) Widmann sowie die Zahl 26. Die Angabe des Geburtsdatums lässt darauf schließen, dass es sich um die Zeichnung eines Jugendlichen handelt. Sie bemüht sich sehr um die genaue Wiedergabe der Altarteile, bei der Abschrift der Inschriften wurde jedoch auf die Abzeichnung der Buchstabenformen verzichtet und eine Wiedergabe in Schreibschrift gewählt.

StadtA Ingolstadt, Graphische Sammlung II, 30a

Planzeichnung des Donau-Tores mit Abzeichnung der Inschriftentafeln: Plan des alten Donau-Thores Südliche – Ansicht

Einzelblatt auf Papier, Druck? H. 33 cm, B. 61 cm, beschriftet links oben Festungsbau Ingolstadt / 1852. In der Mitte über dem Bild des Tores Plan / des alten Donau Thores / Südliche – Ansicht, rechts oben in der Ecke mit Bleistift Lit. A. Fasc. XXVII) / No. 10., Rückseite unten links N 3722, links unten mit Papier restauratorisch überklebt.

StadtA Ingolstadt A V/188

Sammelfaszikel zur Sebastianskirche, auf dem Umschlag bezeichnet Sebastians-Kirche und Sebastiansfriedhof mit weiteren Angaben zur Baugeschichte. Enthält einen weiteren roten Umschlag bezeichnet Baurechnung Erweiterung der Sebastianskirche 1634//35 Enthaltend 17 folios mit den Abrechungen zum Erweiterungsbau sowie sieben lose Blätter und einen Kanzleibogen, ein loses Blatt 33,5 x 21 cm enthält auf Vorder- und Rückseite die Abschriften des Hochaltars (Vgl. Nr. 538) und des rechten Seitenaltars78). Ein weiterer gleichgroßer, der offensichtlich dafür zweitgenutzt wurde, die Inschrift des linken Seitenaltars (Vgl. Nr. 584†) vielleicht von der Hand F.X. Ostermairs. Weitere Abschriften aus der Mitte des 20. Jahrhunderts sowie Übersetzungen liegen auf dem Kanzleibogen und einem mit Schreibmaschine beschrifteten Blatt bei. Auf weiteren Blättern ein Lageplan der Sebastianskirche nach dem Sandtnermodell (Mitte 20. Jahrhundert) und Notizen zu den Schlusssteinen vielleicht von Ostermair.

Diözesanarchiv Eichstätt (DAEI)

Pfarrarchiv St. Moritz Akt v 272
Abschrift von Johann Nepomuk Mederers Geschichte der uralten St. Moritz-Stattpfarre in Ingolstadt mit Beilage des David Thomas Popp zu Grabsteinen im Hof zwischen Kirche und Rathaus und Glocken der Moritzkirche (ca. 1820).

Mehrere Konvolute in blauem Archivkarton gesammelter Unterlagen zu mit St. Moritz in Beziehung stehenden Kirchen (u.a. die Ordenskirchen). Darunter ein Konvolut: auf dem Archivkarton bezeichnet Fach 59 Fasc. 409 Ingolstadt Geschichte der St. Moriz-pfarrei. Darin Quartblätter (ca. 21,5 cm x 18 cm). Zwei getrennte Manuskripte, das eine lose, das andere mit Lagenheftung durch weiß-blaue Schnur.

Konvolut 1: 216 paginierte Seiten. Auf Seite 1 bezeichnet Geschichte der uralten St. Moritz-Stattpfarre in Ingolstadt, Abschrift des Manuskripts Johann Nepumuk Mederers (abgedruckt in den Unterhaltungsblättern zur Ingolstädter Zeitung 1873/1874). Beigelegt vier nicht paginierte Seiten mit einem blauen Einlageblatt und fünf weiteren kleinen Notizzetteln unterschiedlicher Größe mit Aufzeichnungen zu St. Moritz und St. Sebastian, sowie einem Brief. Enthaltend die Aufzeichnungen des David Thomas Popp (Pfarrer von St. Moritz 1819–1822)79) zu Grabsteinen im Hof zwischen der Moritzkirche und dem Pfarrhof und Glocken. Grabsteine zwischen der Moritzkirche und dem Pfarrhaus, mit Aufzeichnung der Anordnung: von der Kirchentür aus sieben parallel an der Längsseite aneinander gelegte Grabplatten, in einem Winkel dazu eine weitere Grabplatte, daran anschließend sechs an den Schmalseiten aneinandergelegte Steine, im Format von Grabtafeln (?). Zum größten Teil schon zur Zeit der Aufnahme bis zur Unleserlichkeit abgetreten. Der Autor gibt an Nr. 2.5.7.9.13. gänzlich abgetreten, auf Nr. 6 noch ein Kreuz in erhabener Arbeit zu sehen, auf Nr. 4 nur mehr zu lesen Anno D(omi)ni, Auf Nr. 8 nur mehr VIII, auf Nr. 12 in erhabener Arbeit zwei Wappenschilde, eines mit einem Kelch, eines mit dem Buchstaben W, der Autor vermutet den Grabstein des Pfarrers Ulrich Warnhofer († ante 1439). Die anderen Grabplatten noch mit Textüberlieferung vgl. Nr. 12†, 59†, 138†, 152†, 211†.

Stadtarchiv Regensburg

StadtA Regensburg HVOR Ms. B. 23
Die Denkmäler in der Kirche der P.P. Franziskaner genannt im Convente Nr. 1 zu Ingolstadt.

In Pappeinband (34,5 cm x 22 cm) geklebt, 38 mit Bleistift, wohl nachträglich, paginierte Seiten, 33,5 cm x 20,5 cm und ein nicht paginiertes Titelblatt, dort unter dem Titel (s.o.), durch einen Zierstrich abgetrennt, in Bleistift der Vermerk: Von M 80) . Gerstner / Landrichter in Ingolstadt / (Geschenk 81) des K(öni)gl(ichen) Reg(ierungs) Praesidiums i(n) Regensburg) / 1839. Auf der rückwärtigen Innenseite des zweitverwendeten Pappeinbandes Titulatur wohl der Erstnutzung: Akten / des / Königlichen Regierungs=/Präsidiums / des Regenskreises. Untertitel durch Linie abgetrennt: Verschiedene / Allerhöchste Aufträge / betr(effend) und oben in der rechten Ecke II. Band. Im Band, der im Stile eines Kanzleibogens nur in einer Spalte auf der rechten Seite des Papiers zur Hälfte beschrieben ist, auf den ersten Seiten eine Geschichte des oberen Franziskanerklosters, anschließend die Schilderung Gerstners von den Zuständen seiner Zeit und die daraus resultierende Notwendigkeit, die Inschriften abschriftlich zu sichern. Gerstner gibt an, dass er nur in Kirche und Kreuzgang die Inschriften abnehmen konnte, dass es auch Denkmälern auf dem Friedhof gegeben haben müsste, die jedoch schon zu seiner Zeit verloren waren, da der Friedhof eingeebnet worden war und die Steine zu verschiedenen Zwecken abgegeben worden waren. In den Grüften unter der Kirche, die er ebenfalls besuchte, konnte er keine Inschriften finden. Ab p. 7 Abschriften der Grabmäler in der Kirche der Franziskaner unter der Überschrift: Verzeichnis von Grabdenkmählern in der oberen Kirche der P.P. Franziskaner in Ingolstadt organisiert im Sinne eines Rundganges. Manchmal die linke Spalte für Anmerkungen zur bildlichen Darstellung genutzt. Die Inschriften durchnummeriert. Lateinische Inschriften in lateinischer Schreibschrift, deutsche in deutscher Schrift wiedergegeben. Gerstner tendiert zum Weglassen ihm wohl unwichtig erscheinender Inschriftenteile, so gibt er grundsätzlich keine Wappenbeischriften wieder. Er lässt lieber Teile weg, die er nicht lesen kann als ungenaue Lesungen anzugeben.

Druckwerke

Bibliotheca Scriptorum Societatis Iesu

Die Bibliotheca Scriptorum Societatis Iesu ist ein Werk des spanischen Jesuiten Pedro de Ribadeneira (1525–1611). Er stellte Biographien aller Jesuiten zusammen, die auf dem Gebiet der Theologie Schriften verfasst hatten. Sein zunächst 1608 in Antwerpen unter dem Titel Illustrium Scriptorum Religionis Societatis Iesu Catologus erschienenes Werk erfuhr zahlreiche Neuauflagen. Bereits die erste Auflage enthält die Gedenkschrift für Gregor de Valentia aus der Aula der Hohen Schule (Nr. 400). Die 1613 in wiederum in Antwerpen erschienene zweite, ergänzte Auflage enthält zusätzlich noch die Gedenkschrift für Jean Couvillon (Nr. 312†).

In der durch den belgischen Jesuiten Philippe Alegambe (1592–1652) nun unter dem Titel Bibliotheca Scriptorum Societatis Iesu wiederum in Antwerpen veranstalteten, ergänzten Neuauflage von 1643 wird auch noch die Gedenkinschrift für Claudius Le Jay (Nr. 206) angeführt. Die nächste 1676 durch Nathanael Sotvell S.J. in Rom herausgegebene Ausgabe und alle späteren enthalten keine zusätzlichen Ingolstädter Stücke. Weder für Ribadeneira noch für Alegambe sind Aufenthalte in Ingolstadt belegt. Es ist daher anzunehmen, dass sie ihre Kenntnis von den Ingolstädter Gedenkinschriften Abschriften, vermutlich von Jesuiten, die sich in Ingolstadt aufgehalten hatten, verdankten. Dass nur die drei Stücke für de Valentia, Couvillon und Le Jay Aufnahme fanden, nicht aber die weiteren für jesuitische Professoren der Universität, ist wohl dem Zufall geschuldet.

Kögerl Hugo, Die Epitaphien der Garnisonskirche (ehemals Minoritenkirche) in Ingolstadt. Programm des K. humanistischen Gymnasiums Ingolstadt für das Schuljahr 1916/17. In: SHVI 36 (1916) 1. Nach einer kunsthistorischen Einleitung, die hauptsächlich auf der Arbeit Bayerns Donautal von Berthold Riehl basiert82), ediert Kögerl die Texte der Denkmäler. Angeordnet ist die Edition in Form eines Rundgangs durch die Kirche. Jedes Denkmal wird zuerst bezeichnet, Größe und Material werden angegeben, dann folgt die Edition der Texte. [Druckseite 30] Kögerl gibt Texte in Kapitalis in Großbuchstaben an, Texte in Minuskelschriften in der gängigen Druckfraktur. Die Disposition der Texte auf den Inschriftentafeln wird dabei nicht berücksichtigt. Abkürzungen werden nicht aufgelöst. Kögerl verzichtet auf die Übersetzung der lateinischen Texte. Er blasoniert die Wappen und macht – soweit er fündig wurde – Angaben zu den Personen. Kögerl erfasst nur die im Original erhaltenen Stücke. Auch er konnte schon einige Denkmäler im Außenbereich nicht mehr lesen.

Johann Baptist Götz, Werke zu den Ingolstädter Grabsteinen.

In den Jahren 1925–1930 veröffentlichte der Ingolstädter Moritzpfarrer und Lokalhistoriker Johann Baptist Götz im Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt vier umfangreiche Bände zu den Ingolstädter Grabdenkmälern:

Die Grabsteine der Ingolstädter Frauenkirche (1428–1829). In: SHVI 44 (1925) 1–221. (In der Edition: Götz, ULF)

Die Grabsteine der Moritzkirche in Ingolstadt (1340–1836). In: SHVI 45 (1926). (In der Edition: Götz, Moritzkirche)

Ingolstädter Grabsteine 3. Teil. St. Sebastian und die kleineren Kirchen. In: SHVI 46 (1927) 61–103. (In der Edition: Götz, Kl. Kirchen)

Ingolstädter Grabsteine Teil IV. Das Grabsteinbuch des Ignaz Dominikus Schmid. Ein Beitrag zur Ingolstädter Familien und Wappenkunde. In: SHVI 49 (1930) 1–112.

Die Grabsteine der Franziskanerkirche blieben dabei bewusst ausgespart, weil für sie ja bereits die Arbeit Kögerls (s.o.) vorlag.

Götz publizierte die Texte aller Denkmäler, die er im Original noch sah, und auch kopial überlieferte, soweit sie ihm bekannt waren. Er ordnete die Denkmäler alphabetisch nach den Nachnamen der Verstorbenen an. Der Angabe des Sterbedatums folgt dann der Text der Inschrift, bei lateinischen Texten gefolgt von einer Übersetzung. Die Texte werden zeilengerecht wiedergegeben. Abkürzungen werden nicht aufgelöst. Bei Fehlstellen setzte Götz Punkte oder ergänzte, wo er es für möglich hielt die Texte, wobei oft nicht klar wird, ob sich seine Ergänzungen älteren Quellen verdanken oder von ihm nach den üblichen Formularen frei vorgenommen wurden. Auf Textedition und Übersetzung folgt eine kurze Beschreibung des Denkmals mit Angabe von Größe (nicht aber der Buchstabengröße) und dem Material. Die gewählte Schriftart wird nur selten erwähnt. Großbuchstabenschriften werden jedoch in Großbuchstaben, Minuskelschriften in Minuskeln wiedergegeben, wobei für die Frakturschriften eine Druckfraktur benutzt wird, für alle anderen eine Antiqua, manchmal aus nicht nachvollziehbaren Gründen schrägliegend. Die Wappen werden blasoniert, häufig unter Angabe von Tinkturen, auch wenn die auf den Denkmälern nicht vorhanden sind. Götz gibt auch ehemalige Standorte der Denkmäler an, wenn sie ihm bekannt waren, auch frühere Editionen der Texte werden teilweise genannt. Zur Biographie der Verstorbenen folgen kurze Hinweise. Götz Lesungen sind bei gut erhaltenen Denkmälern meist zuverlässig, bei schlecht erhaltenen Stücken ist die Lesung häufig unzutreffend. Der vierte Teil der Götzschen Edition bietet das Grabmalbuch des Ignaz Dominikus Schmid (Cgm 3368 s.o.), das ihm erst nach Abschluss an den Arbeiten an den anderen Bänden bekannt wurde.

Digitalisate

Archiv der deutschen Franziskanerprovinz
PAB 02/2–250 Archivum antiquum B. noviter conscriptum anno 1690.

Chronikalische Aufzeichnungen aus dem Oberen Franziskanerkloster in Ingolstadt. Folioband. Stifterinschrift der Holzdecke (vgl. Nr. 147) der Oberen Franziskanerklosterkirche auf einem eingefügten Zettel vor p. 4. Digitalisat zur Verfügung gestellt vom Archiv der deutschen Franziskanerprovinz Paderborn.

Photobestände

Vielfach wurde bei der Edition der Ingolstädter Inschriften auf Photobestände im Besitz der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zurückgegriffen. Diese Bestände stammen aus unterschiedlichen Erfassungszeiträumen. Die ältesten Aufnahmen wurden von Rudolf Michael Kloos im Rahmen seiner Experimente zur Photographie von Inschriften in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts [Druckseite 31] gemacht. Es handelt sich ausschließlich um Außenaufnahmen an der Pfarrkirche zur Schönen unserer Lieben Frau. Diese Aufnahmen sind vor allem interessant, weil sie Denkmäler erfasst haben, die bei der Außensanierung des Münsters in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts verloren gingen.

Der größte Bestand an Photoaufnahmen verdankt sich der Erfassung im Rahmen des Inventarisierungsprojektes Oberbayern ,die die Kommission für die Herausgabe der Deutschen Inschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit mit Mitteln der Volkswagenstiftung in den Jahren 1975 – 78 durchführte. Für Ingolstadt wurden im Rahmen dieser Aktion sowohl Aufnahmen von Hermann Sowieja als auch von Lala Aufsberg angekauft. Während Hermann Sowiejas Bilder nach seinen eigenen Angaben im Rahmen der Inventarisierungsaktion angefertigt wurden, wurden von Lala Aufsberg wohl in ihren Beständen vorhandene Bilder abgenommen, so dass hier vielfach mit einem früheren Fertigungsdatum gerechnet werden muss.

BLfD

Ortsakt Ingolstadt Sebastianskirche

  • Bericht des Restaurators Richard Harzenreiter, März 1989.
  • Photokopie eines Photos freigelegtes Wappenfragment mit Beischrift

Zitationshinweis:

DI 99, Ingolstadt (Stadt), Einleitung, 3. Die nichtoriginale Überlieferung der Inschriften (Christine Steininger), in: inschriften.net,   urn:nbn:de:0238-di099m018e004.

  1. Vgl. z.B. die Aufzeichnung über Bestattungen im Münster aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, die eine ganze Reihe von Denkmälern nennt, deren Texte wir heute nicht mehr kennen. Vgl. (Ostermair), Geschichte der Stadtpfarrkirche 295. »
  2. Rotmar, Annales 1580 und Rotmar, Almae 1581. Zu Rotmar vgl. Biographisches Lexikon 353f. »
  3. Zu den einzelnen Codices vgl. jeweils weiter unten. »
  4. Joseph Anton war ein Bruder des Andreas Felix Oefele  (s. die Fußnote 68), er war Kanoniker an der Münchner Frauenkirche. »
  5. Vgl. zu Ignaz Dominikus Schmid Wellnhofer, Ignaz Dominikus Schmid passim. »
  6. Zu Andreas Felix Oefele vgl. NDB 19 426–428. »
  7. Zu Götz vgl. den Nachruf von Franz Schwäbl in: SHVI 55 (1937) 60–63. »
  8. Vgl. dazu DI 5 (München) XIX. »
  9. Zum Besitzer Karl Albrecht von Vacchiery vgl. Kraus, Historische Forschung 93–98, besonders 94. Vacchiery war an der Sammlung von Grabinschriften besonders interessiert, er hielt sie für wesentliche Quellen zur Orts- und Landesgeschichte.  »
  10. Zum Besitzer Propst Töpsl vgl. Dülmen, Propst Franziskus Töpsl (1711–1796), passim.  »
  11. Vgl. Kapitel Nicht aufgenommene Inschriften 55»
  12. Kuhn, Ingolstädter Grabmäler 4. »
  13. Vgl. Wellnhofer, Ignaz Dominikus Schmid 8f. »
  14. Also wie Clm 2105 aus der Bibliothek Carl Albrecht von Vacchierys vgl. Anm. 71. »
  15. Enthält z.B. auf Seite 2 auch eine Inschrift für Georg Graf von Hegnenberg, vermutlich vom ehemals in der Münchner Franziskanerkirche befindlichen Grabdenkmal. »
  16. Vgl. Nicht aufgenommene Inschriften 53f. »
  17. Zu Popp vgl. Götz, Moritzkirche 79f. »
  18. Initiale nicht zu deuten, der Landrichter und Ingolstädter Ehrenbürger Gerstner hieß mit Vornamen Joseph. »
  19. Anfangs- und Schlussklammer im Text. »
  20. Riehl, Bayerns Donautal. »